pdf (559 KB) - Mediaculture online
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dankbar gewesen, wenn sie uns recht viel aus ihrer Praxis mitgeteilt hätten. Wir<br />
begrüßen es, daß so viele junge Kräfte verantwortlich im Rundfunk tätig sind,<br />
aber, meine Herren, mißachten Sie auch nicht Ihre eigene Verantwortlichkeit vor<br />
den Kulturgütern, die wir schon besitzen, und lehnen Sie nicht mit einer<br />
Handbewegung die Schriftsteller ab, die schon einer älteren Generation<br />
angehören. Ich spreche nicht aus irgendeiner Verstimmung, denn gerade ich<br />
habe sowohl bei der Direktion der Reichsrundfunkgesellschaft wie auch bei Herrn<br />
Intendanten Dr. Flesch für meine Pläne das beste Entgegenkommen gefunden.<br />
Man hat meine Arbeiten sofort bestellt. Wenn ich hier vom Wirtschaftlichen<br />
gesprochen habe, so wissen wir alle und spüren es täglich, wie schwer es heute<br />
ist, künstlerisch überhaupt noch arbeiten zu können. Sie, meine Herren vom<br />
Rundfunk, können uns die Möglichkeit geben zu einer neuen künstlerischen<br />
Betätigung. Seien Sie die großen und neuen Mäzene dieser Zeit! Sie werden nicht<br />
nur für sich, sondern auch für die geistige Kultur Wesentliches mitschaffen<br />
helfen.<br />
Alfons Paquet: Ich möchte Herrn Braun dafür danken, daß er uns das<br />
arbeitstechnische Problem so nahe gebracht hat, wie wir es hier gewünscht<br />
hatten zu hören. Ich empfinde die heutige Tagung als eine wertvolle Fortsetzung<br />
der Besprechung über Film und Rundfunk in Frankfurt a. M. Bei dieser Tagung<br />
sprach Professor Marck kluge Dinge über den Rundfunk. Er charakterisierte ihn<br />
durch die Mittelbarkeit seiner Wirkung. Ich bin über diesen Ausdruck gestolpert.<br />
Ich empfinde die Wirkung des Rundfunks als unmittelbar. Sie bezieht sich eben<br />
nicht nur auf die Gesamtheit als Masse, sondern auch auf jeden einzelnen. Es gibt<br />
kaum etwas, was unmittelbarer in Haus und Stube hineinwirkt. Und für den<br />
Menschen, der am Sender steht, ist das Gefühl der Unmittelbarkeit seiner<br />
Wirkung einfach hinreißend. Keiner kann das stärker empfinden als der Dichter,<br />
der Phantasiemensch, der sensibel ist. Man darf die Sorgen, die Dinge des Tages<br />
in Rechnung ziehen. Man muß es tun. Man stellt sich vor, daß ein Mensch einem<br />
genau zuhört, ihm gehen dieselben Fragen durch den Kopf wie mir, nun berührt<br />
man die getragene Stimmung dieses Menschen, spricht in diese Stimmung<br />
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