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Meditationen der Stille lesen - Franziskanische Gassenarbeit ...

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uns schaut. Im Himmel werden wir Gott schauen und sicher nicht beobachten. Der Beobachter will<br />

nur einen einseitigen Kontakt, <strong>der</strong> liebevoll Schauende geht selbstlos in eine Beziehung.<br />

((Ü3)) In die Natur gehen<br />

In <strong>der</strong> ersten Übung gehen wir in die Natur hinaus und stellen uns bewusst auf die Wahrnehmung ein,<br />

auf das stille Betrachten. Dabei lernen wir, die »Riegel« loszulassen, jene Beschränkungen, welche<br />

uns die Sicht verbauen. Ideal ist es, wenn wir uns täglich eine Stunde auf die Wahrnehmung in <strong>der</strong><br />

Natur einlassen könnten, natürlich ist auch mehr erlaubt. Es kann auf dem Balkon, vor dem<br />

Blumenkästchen sein, im Wald o<strong>der</strong> sogar im Zimmer vor einer Blume. Einmal habe ich diese Übung<br />

eine Woche lang gemacht, bei immer <strong>der</strong>selben Sonnenblume. Ich gewann sie sehr lieb und sie lebt<br />

noch heute in mir.<br />

Geistliche Literatur über kontemplative Übungen zu <strong>lesen</strong> halte ich für nicht allzu wichtig. Besser ist<br />

es nach meiner Erfahrung, sich mit jemandem auszutauschen, <strong>der</strong> den Weg schon mehrmals gegangen<br />

ist. Auch die Teilnahme an <strong>der</strong> Heiligen Messe, am Abendmahl, ist eine kostbare Unterstützung, denn<br />

<strong>der</strong> franzisklarianische Weg ist immer eingebettet in den ganzen Leib Christi. Wenn die Möglichkeit<br />

besteht, jeden Tag in die Messe zu gehen, kann das ruhig genutzt werden.<br />

Wer sich an diese tägliche Stunde aufmerksam zu halten versucht, wird langsam in den<br />

Wandlungsprozess hineingenommen, einen Prozess, den man am Anfang kaum bemerkt. Mit <strong>der</strong> Zeit<br />

aber wird man die Gewissheit haben, dass das, was geschieht niemals nur mit Lesen, Reden und<br />

Denken möglich wäre.<br />

Wenn Sie also nach draußen gehen, versuchen Sie wirklich bei <strong>der</strong> Wahrnehmung zu bleiben und<br />

nicht den Gedanken nachzuhängen, auch nicht mit Lobpreisungen das stille Schauen zu unterbrechen.<br />

Es kann hilfreich sein, bevor Sie in die Natur gehen o<strong>der</strong> zum Abschluss den Sonnengesang zu beten<br />

o<strong>der</strong> zu singen.<br />

((Zitat Anfang))<br />

((Ü Zitat)) Der Sonnengesang<br />

Höchster, allmächtiger, guter Herr, dein sind <strong>der</strong> Lobpreis, alle Herrlichkeit und alle Ehre und<br />

jeglicher Segen. dir allein, Höchster, gebühren sie. Kein Mensch ist würdig, deinen Namen zu nennen.<br />

Gepriesen seist du, mein Herr, für all deine Geschöpfe, vor allem für Bru<strong>der</strong> Sonne, denn er ist <strong>der</strong><br />

Tag und durch ihn schenkst du uns Licht. So schön ist er, wie er leuchtet im Strahlenkranz: dein<br />

lebendiges Ebenbild, höchster Herr.<br />

Gepriesen seist du, mein Herr, für Schwester Mond und die Sterne: Denn an den Himmel hast<br />

du sie gesetzt, hell und kostbar und schön.<br />

Gepriesen seist du, mein Herr, für Bru<strong>der</strong> Wind und die Lüfte, für Wolken und heiteren Himmel<br />

und jegliches Wetter, mit dem du für deine Geschöpfe sorgst.<br />

Gepriesen seist du, mein Herr, für Schwester Wasser, denn sie ist nützlich und demütig und<br />

kostbar und rein.<br />

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