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Meditationen der Stille lesen - Franziskanische Gassenarbeit ...

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Gottesreich. Aber versuchen Sie nur wahrzunehmen und nichts zu bewirken, einfach im Hier und Jetzt<br />

wahrzunehmen, was sich in den Handflächen ereignet.<br />

Über das Hineinhorchen in die Hände ist <strong>der</strong> »Schatz im Acker« zu finden. Hier kann sich <strong>der</strong> Weg<br />

durch das kleine Nadelöhr zum Himmelreich auftun. Einstein hat einmal gesagt: »Was ist stärker als<br />

die Atomkraft? Die im Glauben zum Gebet gefalteten Hände eines Kindes.«<br />

Im ersten Übungsschritt ging es um die Wahrnehmung in <strong>der</strong> Natur. Es war noch viel äußere und<br />

innere Bewegung wie auch Abwechslung nötig. Im zweiten Schritt haben wir versucht, uns selbst<br />

näher zu kommen über den Atem <strong>der</strong> unsere Aufmerksamkeit auf einen inneren Weg lenken sollte.<br />

Nun ist noch weniger äußere Abwechslung nötig, da wir versuchen, mit <strong>der</strong> Aufmerksamkeit bei ein<br />

und <strong>der</strong>selben Stelle – hier den Handflächen – zu verweilen. Diese Übung ist nicht allein eine<br />

zusätzliche Übung, son<strong>der</strong>n ganz entscheidend, um den Schlüssel zur Kontemplation zu entdecken. Es<br />

nützt lei<strong>der</strong> nichts, wenn wir vom Geheimnis in den Handflächen wissen und uns nicht hinsetzen, um<br />

wachsam in diese Stellen hineinzuhorchen. Ideal wäre es, zwei Wochen hintereinan<strong>der</strong> jeden Tag<br />

zweimal zwanzig Minuten in die Hände zu horchen; vielleicht wird Ihnen schon bald <strong>der</strong> Schlüssel<br />

geschenkt. Sonst harren Sie geduldig aus und lauschen Sie weiter wachsam auf das Geheimnis <strong>der</strong><br />

Handmittelpunkte.<br />

Wer lernen möchte, auf Gott zu schauen, wird auch diese Übung bald sehr schätzen. Wenn Sie das<br />

Interesse an und in den Handflächen für sich entdeckt haben, sind Sie nun reif für den nächsten<br />

Schritt. Wichtig ist dabei allerdings auch, jede Vorstellung, wie o<strong>der</strong> was <strong>der</strong> Schlüssel in den<br />

Handflächen sein solle, wirklich loszulassen. Es reicht das schlichte Hineinhorchen in das, was ist.<br />

((Ü2)) Vierter Schritt: Den Gottesspiegel erkennen<br />

Diesen Schritt will ich mit einem Text aus dem Testament des heiligen Franziskus beginnen:<br />

((Zitat Anfang))<br />

So hat <strong>der</strong> Herr mir, dem Bru<strong>der</strong> Franziskus, gegeben, das Leben <strong>der</strong> Buße zu beginnen: denn<br />

als ich in Sünden war, kam es mir sehr bitter vor, Aussätzige zu sehen. Und <strong>der</strong> Herr selbst hat<br />

mich unter sie geführt, und ich habe ihnen Barmherzigkeit erwiesen. Und da ich fortging von<br />

ihnen, wurde mir das, was mir bitter vorkam, in Süßigkeit <strong>der</strong> Seele und des Leibes verwandelt.<br />

Und danach hielt ich eine Weile inne und verließ die Welt. Und <strong>der</strong> Herr gab mir in den Kirchen<br />

einen solchen Glauben, dass ich in Einfalt so betete und sprach: »Wir beten dich an, Herr Jesus<br />

Christus – und in allen deinen Kirchen, die in <strong>der</strong> ganzen Welt sind, und preisen dich, weil du<br />

durch dein heiliges Kreuz die Welt erlöst hast.« Danach gab und gibt mir <strong>der</strong> Herr einen so<br />

großen Glauben zu den Priestern, die nach <strong>der</strong> Vorschrift <strong>der</strong> heiligen Römischen Kirche leben,<br />

wegen ihrer Weihe, dass ich, wenn sie mich verfolgen würden, bei ihnen Zuflucht suchen will.<br />

Und wenn ich so große Weisheit hätte, wie Salomon sie gehabt hat, und fände armselige<br />

Priester dieser Welt – in den Pfarreien, wo sie weilen, will ich nicht gegen ihren Willen<br />

predigen. Und diese und alle an<strong>der</strong>en will ich fürchten, lieben und ehren wie meine Herren. Und<br />

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