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Meditationen der Stille lesen - Franziskanische Gassenarbeit ...

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kontemplative Weg aufgezeigt werden, und dieser hat nichts mit einem »Herumwühlen« in <strong>der</strong><br />

eigenen Seele zu tun. Es geht im Gegenteil darum, immer wie<strong>der</strong> in die schlichte und einfache<br />

Gegenwart zurückzukehren. Aus dieser Mitte fließen die heilendsten Ströme, die uns von innen her zu<br />

wandeln und zu heilen vermögen. Manche versuchen mit einer »Psycho-« o<strong>der</strong> »Chemie-Keule« die<br />

Dunkelheit im inneren Raum zu zerschlagen – dabei würde ein kleines Licht genügen, damit es hell<br />

wird. Ähnlich ist es mit unseren Sünden: Wir brauchen sie nicht mit Gewalt zu bekämpfen, son<strong>der</strong>n<br />

uns nur mit Christus zu verbinden, denn in ihm wandelt sich alle Schuld und Dunkelheit zu Segen und<br />

wirklichem Shalom, Frieden. Die richtige Haltung des Ausgerichtetseins auf Gott können wir gut von<br />

den Heiligen lernen. Der heilige Ignatius von Loyola, <strong>der</strong> sozusagen die Exerzitien erfunden hat, sieht<br />

in ihnen die „Schule des Ausgerichtetseins“ auf Gott. O<strong>der</strong> die Regel des heiligen Benedikt – so groß<br />

und vielschichtig sie ist – hat doch letztlich nur den einen Sinn: »In <strong>der</strong> Gegenwart Gottes zu<br />

wandeln.«<br />

((Ü3)) Übung Christus Jesus<br />

Zuerst wie immer die Vorübungen durchgehen, sich gut hinsetzen, den Körper wahrnehmen und durch<br />

ein kleines Weihegebet die 30 Minuten bewusst Gott anvertrauen. Aber nun atmen wir mit »Christus«<br />

ein und mit »Jesus« aus. Dabei versuchen wir, seinen Heiligsten Namen in den Händen<br />

wahrzunehmen. Weiter nichts.<br />

((Ü3)) Die etwas ungewohnte Art <strong>der</strong> Kontemplation, im Wahrnehmen des Altar-Sakramentes<br />

Ungewohnt ist diese Form <strong>der</strong> Kontemplation, weil ich noch nie irgendwo erlebte, dass man mit<br />

<strong>der</strong>heiligen Kommunion so etwas macht. Vielleicht wird <strong>der</strong> eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e sagen, das gehöre sich<br />

nicht, da das Sakrament des Altars zu heilig ist, um so etwas zum praktizieren. Zudem gehört die<br />

Kommunion auch in den liturgischen Raum <strong>der</strong> heiligen Messe. Aber wenn wir mit genügend Respekt<br />

den Rahmen <strong>der</strong>heiligen Messe verlassen, können auch ganz neue Einsichten und Erfahrungen<br />

geschenkt werden.<br />

Vor Jahren kam ich in eine Kapelle, in <strong>der</strong> das Allerheiligste zur Anbetung aufgestellt war. Ich setzte<br />

mich zu den schweigenden Leuten und war erstaunt, dass einige von ihnen ganz interessiert nach vorn<br />

schauten, als ob sie in einer tiefen Beziehung zu jenem Brot in <strong>der</strong> Monstranz seien. Damals wusste<br />

ich noch überhaupt nichts über das Geheimnis <strong>der</strong> Eucharistie. So schaute ich einfach mit ihnen nach<br />

vorn und es wurde das erste Mal, das sich mir <strong>der</strong> Herr offenbarte. Sieben Jahre lang traute ich mich<br />

nicht, über diese Erfahrungen zu sprechen, bis jemand mir sagte: »Gewisse Erfahrungen werden uns<br />

geschenkt, um an<strong>der</strong>e darauf aufzubauen. Die Erfahrungen sind aber nur dann echt, wenn sie sich im<br />

gelebten Leben sichtbar verwirklichen. Darum sollten wir uns immer genug Zeit nehmen, um<br />

öffentlich über eine gemachte Gotteserfahrung zu sprechen, und jedes spirituelle Erlebnis sollte auch<br />

mit einem vernünftigen Christenmenschen angeschaut und besprochen werden.“ Ich kann nur soviel<br />

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