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Meditationen der Stille lesen - Franziskanische Gassenarbeit ...

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durchklingen. Je tiefer wir wie<strong>der</strong> Luft holen, desto mehr breitet sich unsere Lunge aus und desto<br />

länger können wir den jeweiligen Klang hinziehen.<br />

Wenn wir wie<strong>der</strong> genug Luft geholt haben, singen wir das I. Es steht für den Hals, in dem wir unsere<br />

Worte bilden, wo alle Speisen die Luft und das Blut hindurchgehen. Der Hals als Verbindung von<br />

Haupt und Rumpf mit den wichtigen sieben Halswirbeln liegt genau zwischen A, E und O, U, er ist<br />

sozusagen das Herz <strong>der</strong> Klänge. Während wir das I singen, machen wir eine leichte Drehung um die<br />

Wirbelsäule und versuchen, sie mit I sanft mitschwingen zu lassen bis <strong>der</strong> Atem aufgebraucht ist.<br />

Das O steht für den Herz- und Lungenraum. Wir machen zum O eine etwas größere Kreisbewegung<br />

mit <strong>der</strong> Wirbelsäule. Dabei schwingt die ganze Wirbelsäule aus dem Becken heraus um das<br />

Herzzentrum.<br />

Am Schluss singen wir das U, das selbst die Form des Beckens hat. Je besser und je tiefer wir<br />

verwurzelt sind, desto stärker schwingt und steht <strong>der</strong> ganze Oberkörper im Becken. Zum Singen des U<br />

stellen wir uns vor, wie wir durch die Beine tief in <strong>der</strong> Erde und in <strong>der</strong> Kirche verwurzelt sind, dazu<br />

kann man die Füße fest auf den Boden pressen.<br />

Beim sechsten vollen Ausatmen kann man mit den Vokalen spielen und vom einen zum an<strong>der</strong>n<br />

springen. Möglicherweise gerät man so spontan ins Sprachengebet. Danach geht man zum<br />

Hingabegebet über, wenn man es noch nicht gemacht hat, o<strong>der</strong> eben zur Wahrnehmung. Ein Wecker,<br />

<strong>der</strong> nach dreißig Minuten piept, kann helfen sich ganz in die Tiefe einzulassen. Wer mag kann auch<br />

sechzig Minuten am Stück ins Wahrnehmen eintauchen, aber ich würde raten, die Übungen alle<br />

fünfundzwanzig o<strong>der</strong> fünfundfünfzig Minuten zu unterbrechen und jeweils fünf Minuten zu gehen.<br />

Das Ziel ist ja nicht, in Welten abzutauchen und zu versinken, son<strong>der</strong>n ganz wach im Hier und Jetzt zu<br />

bleiben.<br />

((Ü3)) Atemübung zur Wahrnehmung<br />

Nach dem Durchatmen mit Vokalen spüren wir zunächst in unseren eigenen Körper hinein und<br />

nehmen ihn von unten nach oben wahr, von den Zehenspitzen bis hinauf zum Kopf. Dabei beurteilen<br />

wir nichts. So verweilen wir etwa dreißig Sekunden bei jedem einzelnen Körperteil. Wir spüren mit<br />

den Füßen den Kontakt zum Boden. Wir spüren die Beine, den Beckenraum, den Oberkörper, die<br />

Arme und das Haupt. Nach dieser Wahrnehmungsübung beginnen wir mit <strong>der</strong> folgenden Übung, die<br />

auch zur Wahrnehmung unseres Innenraumes anleitet:<br />

Lenken Sie die Aufmerksamkeit auf die Atemwege. Die Luft darf kommen und gehen, wie es gerade<br />

geschieht, regelmäßig o<strong>der</strong> unregelmäßig, tief o<strong>der</strong> oberflächlich, hektisch o<strong>der</strong> ganz ruhig. Versuchen<br />

Sie nicht, den Atem zu beeinflussen. Es geht nicht um ein Selbstmachen, son<strong>der</strong>n um reine<br />

Wahrnehmung … einfach wahrnehmen, wie <strong>der</strong> Atem schwingt und klingt. Atmen Sie wenn möglich<br />

durch die Nase und lenken Sie anschließend die Aufmerksamkeit auf die Nasenöffnung, in welche die<br />

Luft einströmt. Versuchen Sie nun an den inneren Seitenwänden <strong>der</strong> Nase die Bewegung <strong>der</strong> Luft zu<br />

fühlen. Falls Sie nichts spüren, atmen Sie nicht stärker, son<strong>der</strong>n spitzen die inneren Sensoren, um den<br />

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