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Meditationen der Stille lesen - Franziskanische Gassenarbeit ...

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Tür zum Lebensraum zwischen den Händen nicht schon Engel als Wächter und Pförtner stehen, bitten<br />

wir darum. Wenn sie schon da sind, danken wir ihnen und halten Ausschau nach all den neuen Wesen,<br />

die unser Leben bereichern können. Aber mit den Engeln schauen wir auch, dass keine falschen<br />

Freunde mehr zu tief in unsern Lebensbereich hinein drängen. Dabei drehen wir den Kopf von links<br />

nach rechts und wie<strong>der</strong> zurück.<br />

34. Von <strong>der</strong> Schau auf unsere Umwelt kehren wir zurück zur Schau in unsere Innenwelt. Dazu kreuzen<br />

wir die Hände an den Handgelenken und schauen in unsere Handflächen hinein. In <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>en Hand<br />

sind unsere Stärken, in <strong>der</strong> hinteren unsere Schwächen und unser Verdrängtes. Alles dürfen wir<br />

anlächeln, es gibt keine Verurteilung mehr für jene, die aus dem Christusquell leben. Alles darf so<br />

sein, wie es ist, wir dürfen es als erstes so annehmen, wie es ist.<br />

35. Damit wir in <strong>der</strong> endlosen Innenschau nicht umkommen, öffnen wir uns dem Du. Wir zeigen ihm<br />

alles, was in uns ist: Hell und Dunkel. Dazu halten wir dem Gegenüber die Handflächen entgegen. Das<br />

Lächeln des Gegenübers gibt uns Hoffnung und Mut, dass wir angenommen werden, wie wir sind,<br />

dass wir die guten Seiten mutig einsetzen und an den Schattenseiten arbeiten dürfen.<br />

36. Damit wir uns für den Rest des Lebens nicht gegenseitig anschauen und therapieren müssen, ist es<br />

wichtig, dass wir das Heil nicht vom Geschöpf erwarten, son<strong>der</strong>n von Gott selbst. So drehen wir die<br />

Handflächen gegen den Himmel und lassen den Blick <strong>der</strong> Gnade Gottes auf uns fallen, auf das Gute<br />

und weniger Gute in uns. Nicht wir können uns verän<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n nur in Christus werden wir zu<br />

einer neuen Schöpfung. Wir können uns nur selber annehmen, wie wir sind, wir können es den an<strong>der</strong>n<br />

zeigen und wir können uns etwas beherrschen. Aber in <strong>der</strong> Tiefe unseres Geistes kann uns nur die<br />

Gnade wirklich verän<strong>der</strong>n. Geduldig halten wir unsere Hände empfangend nach oben und öffnen uns<br />

<strong>der</strong> Gnade Gottes.<br />

37. Wer das Einströmen <strong>der</strong> Gnade zu erleben beginnt, <strong>der</strong> kommt auf den Weg <strong>der</strong> Erleuchtung. Wir<br />

machen zwei große Kreise mit den Armen, welche die doppelte Erleuchtung symbolisieren. Die<br />

Erleuchtung für den Umgang mit dieser Welt, wie wir die kleinen Aufgaben, die uns <strong>der</strong> Alltag stellt,<br />

in Liebe tun dürfen. Die zweite Erleuchtung ist die Einsicht in die unsichtbaren Zusammenhänge des<br />

Lebens. Wenn diese beiden Erleuchtungsmomente zusammenfließen in unserm realen Alltag, beginnt<br />

Reich Gottes zu keimen.<br />

38. Die Erleuchtung kann man nicht festhalten, obwohl sie im Herzen erfahrbar ist. Es ist eine Kraft,<br />

die uns auf den Weg <strong>der</strong> Wahrheit und des Lebens führt. Dazu beginnen wir zwischen den beiden<br />

Kreisen im Sonnenkreuz nach rechts zu schreiten. Die Hände liegen vor dem Schoß, denn Erleuchtung<br />

ist wie eine Schwangerschaft, die Pflege braucht, damit echte Reifung geschieht.<br />

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