Meditationen der Stille lesen - Franziskanische Gassenarbeit ...
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Unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin:<br />
Versöhne uns mit deinem Sohne, empfiehl uns<br />
deinem Sohne, stelle uns vor deinem Sohne. Amen.<br />
((Zitat Ende))<br />
In den Versen „Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sün<strong>der</strong>, jetzt und in <strong>der</strong> Stunde unseres<br />
Todes“ sind wie man sieht Evangelium, Kirchengeschichte, Theologie und Volksfrömmigkeit<br />
zusammengeflossen. „Für uns Sün<strong>der</strong>“ ist eine Formulierung, die oft falsch verstanden wird. Aber<br />
<strong>der</strong>jenige, <strong>der</strong> sich von Gott geliebt weiß, weiß, dass er zu seinen Fehlern stehen kann, weil Gott ihm<br />
in Jesus Christus vergeben hat. Er kann sagen, ich bin ein Sün<strong>der</strong> und kann trotzdem gerade stehen.<br />
Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> nicht um diese vergebende Wahrheit weiß o<strong>der</strong> darum weiß, sie aber nicht weiter schenkt,<br />
fällt in die Haltung <strong>der</strong> Selbstgerechtigkeit. Lassen wir Jesus sprechen:<br />
((Zitat Anfang))<br />
Einigen, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die an<strong>der</strong>en verachteten, erzählte<br />
Jesus dieses Beispiel: Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; <strong>der</strong> eine war ein<br />
Pharisäer, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e ein Zöllner. Der Pharisäer stellte sich hin und sprach leise dieses Gebet: Gott, ich<br />
danke dir, dass ich nicht wie die an<strong>der</strong>en Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher o<strong>der</strong> auch<br />
wie dieser Zöllner dort. Ich faste zweimal in <strong>der</strong> Woche und gebe dem Tempel den zehnten Teil<br />
meines ganzen Einkommens. Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wagte nicht einmal, seine<br />
Augen zum Himmel zu erheben, son<strong>der</strong>n schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sün<strong>der</strong><br />
gnädig! Ich sage euch: Dieser kehrte als Gerechter nach Hause zurück, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e nicht. Denn wer<br />
sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden. (Lk 18,9-14)<br />
((Zitat Ende))<br />
Das Wort Sün<strong>der</strong> steht auch für den Schächer am Kreuz, <strong>der</strong> die Begegnung mit Jesus zu nutzen<br />
wusste. Er warf noch in <strong>der</strong> Stunde des Todes den Blick auf den barmherzigen Jesus und somit wurden<br />
ihm die Pforten des Himmels aufgetan. (Lk 23,39-43)<br />
Zum Schluss das „Amen“, welches sagen will, ja das ist so, damit bin ich einverstanden, das glaube<br />
ich, o<strong>der</strong> das Amen, das auch ein Pseudonym für Jesus ist. (Offb 3,14)<br />
Es gäbe noch sehr viel über dieses kostbare Gebet zu sagen, aber letztlich erfahren es jene, die sich auf<br />
diese Gebetsform einlassen. Daher möchte ich den traditionellen Rosenkranz mit seinen verschiedenen<br />
Gebetsteilen wie<strong>der</strong>geben. Man beginnt mit dem Glaubensbekenntnis, daran anschließend folgt ein<br />
Ehre sei dem Vater und das Vaterunser.<br />
((Zitat Anfang))<br />
((Ü Zitat)) Der Rosenkranz<br />
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.<br />
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und <strong>der</strong> Erde, und an<br />
Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist,<br />
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