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Meditationen der Stille lesen - Franziskanische Gassenarbeit ...

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Dieses Gebet mit dem Leib wird normalerweise in <strong>der</strong> Natur gesprochen, und zwar in alle vier<br />

Himmelsrichtungen. Wenn die einzelnen Haltungen mit den geistigen Inhalten verinnerlicht sind, kann<br />

es mit speziellen Atmungen, Lie<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> einfach im Schweigen gebetet werden. Oft macht man es<br />

um das Sonnen-Kreuz, wie ich es nenne, herum: Ein Kreuz, das auf Nord-Süd ausgerichtet und mit<br />

zwei Kreisen umgeben ist. Es kann mit Steinen gelegt o<strong>der</strong> in den Sand gezeichnet werden. Der innere<br />

Kreis berührt die Enden <strong>der</strong> Kreuzbalken, <strong>der</strong> zweite Kreis ist nochmals etwa 50 Zentimeter weiter<br />

außen. Am äußeren Kreis können noch Strahlen angezeichnet werden. Das ganze Gebet setzt viel<br />

Glauben und noch mehr mentale Phantasie voraus. Dabei ist vor allem darauf zu achten, dass man gut<br />

mit Erde und Himmel in Kontakt ist. Dann wird sich mit <strong>der</strong> Zeit auch ein angenehmes inneres Fließen<br />

o<strong>der</strong> Rieseln einstellen. Normalerweise muss man von jemandem in diese Art des Gebets eingeführt<br />

werden, sonst bleibt es oft nur ein äußeres, eventuell kompliziertes Tun. Das Körpergebet umfasst 44<br />

Schritte, die je viermal durchlaufen werden.<br />

1. Wir stehen da, verwurzelt in Mutter Erde, ausgestreckt zum Himmel. Dabei hält man sich aufrecht,<br />

spürt den Füßen nach, wie sie fest auf <strong>der</strong> Erde stehen, nimmt den Leib wahr, wie die Wirbelsäule den<br />

Kopf und die Schultern trägt und kann sich dabei vorstellen, wie <strong>der</strong> silberne Faden vom Haupt aus ins<br />

Universum hineinreicht.<br />

2. Die Arme ausstrecken zum Lebenskreuz, in dem Bewusstsein, sich vom Herzen aus über die<br />

Verlängerung <strong>der</strong> Hände mit allen von Gott gut erschaffenen Elementen zu verbinden: Zu Bru<strong>der</strong><br />

Feuer, Schwester Wasser, Bru<strong>der</strong> Wind und Schwester Erde, aber auch zur Pflanzen- und Tierwelt hin.<br />

Dies so lange machen, bis man in sich den Kontakt spürt.<br />

3. Der eine Arm zeigt nach hinten, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e nach vorne, dabei Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger<br />

ausstrecken. Über diese drei Finger nimmt man mental den Kontakt zu allen Geschöpfen auf, die<br />

bewusst o<strong>der</strong> unbewusst nach dem einen Dreifaltigen Gott suchen: Dem Gott <strong>der</strong> Liebe, <strong>der</strong><br />

Beziehung, dem Gott, <strong>der</strong> fern und ganz nah ist. Dazu gehören die Christen, aber auch Buddhisten,<br />

Hindus, Muslime, Engel und Geistwesen, eben alle, die mit ganzem Herzen, bewusst o<strong>der</strong> unbewusst,<br />

nach dem Geheimnis o<strong>der</strong> nach dem Gott <strong>der</strong> Liebe suchen.<br />

4. Die Hände nach oben und nach unten strecken. Mental verlängert man die Hände nach unten durch<br />

die Erde hindurch, bis sie unten wie<strong>der</strong> herauskommen, die Erdatmosphäre und den Kosmos<br />

durchdringen und über ihn hinausreichen. Ebenso gehen die Hände nach oben, durch die Atmosphäre<br />

zu den Sternen, weiter hinaus bis „hinter“ das Universum. Dorthin, in die an<strong>der</strong>e Ebene, wo nur noch<br />

Gott ist, <strong>der</strong> wie ein Vater ist, <strong>der</strong> alles geschaffen hat, o<strong>der</strong> wie eine Mutter, welche die ganze<br />

Schöpfung gebar. Bei diesem Gott bitten wir um sein ewiges Wort, den Logos, den er durch unsere<br />

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