Meditationen der Stille lesen - Franziskanische Gassenarbeit ...
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sich dem Himmlischen Vater doch an, so lege ich seit diesem Erlebnis in <strong>der</strong> Osterzeit 2000 immer<br />
wie<strong>der</strong> all die Verzweifelten und zumindest in unserer Gesellschaft Verlorenen in diese vertrauende<br />
Liebe Jesu.<br />
Die Fotos, die jetzt entstanden, waren die schlimmsten, denn Doris versuchte verzweifelt, ihre Drogen<br />
irgendwo in den Körper hineinzuspritzen, überall stach sie sich, das Blut quoll da und dort heraus,<br />
dann versuchte sie es in den Füßen, dann in den Beinen. Ihre “geliebten” Drogen waren bald nicht<br />
mehr zu gebrauchen, denn es war schon Blut in <strong>der</strong> Spritze, das langsam dick wurde. Dann stocherte<br />
sie liegend an ihrem Oberschenkel herum und drückte den ganzen Inhalt irgendwo unter die Haut. Es<br />
war für mich wohl das Schlimmste, das ich in meinem doch sehr behüteten Leben gesehen habe. Dann<br />
lag sie mit <strong>der</strong> Spritze im Oberschenkel wie bewusstlos da und sagte „mach noch ein Bild“. Mir wurde<br />
übel und ich wäre am liebsten weit fort gerannt. Es war einfach zu viel.<br />
Meditation: Entblößt – Durchstochen! Wegschauen – Hinschauen? Betroffen-Sein o<strong>der</strong> nur gaffen?<br />
Mit Eisen wurde Jesus grausam festgenagelt, sie hielten ihn fest bis in den Tod. Die Spritzen werden<br />
von den Junkees oft auch Eisen genannt. So muss ich beim Psalm 107 immer an die Süchtigen denken:<br />
((Zitat Anfang))<br />
Sie, die saßen in Dunkel und Finsternis, gefangen in Elend und Eisen,<br />
die den Worten Gottes getrotzt und verachtet hatten den Ratschluss des Höchsten,<br />
<strong>der</strong>en Herz er durch Mühsal beugte, die stürzten und denen niemand beistand,<br />
die dann in ihrer Bedrängnis schrieen zum Herrn, die er ihren Ängsten entriss,<br />
die er herausführte aus Dunkel und Finsternis und <strong>der</strong>en Fesseln er zerbrach:<br />
sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, für sein wun<strong>der</strong>bares Tun an den Menschen,<br />
weil er die ehernen Tore zerbrochen, die eisernen Riegel zerschlagen hat.<br />
Sie, die dahinsiechten in ihrem sündhaften Treiben, nie<strong>der</strong>gebeugt wegen ihrer schweren Vergehen,<br />
denen vor je<strong>der</strong> Speise ekelte, die nahe waren den Pforten des Todes,<br />
die dann in ihrer Bedrängnis schrieen zum Herrn, die er ihren Ängsten entriss,<br />
denen er sein Wort sandte, die er heilte und vom Ver<strong>der</strong>ben befreite:<br />
sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, für sein wun<strong>der</strong>bares Tun an den Menschen. (Ps<br />
107,10-21)<br />
((Zitat Ende))<br />
Gebet: Heiliger Gott, großer Gott, unsterblicher Gott erbarme dich über uns und über die ganze Welt.<br />
Amen.<br />
13. Station<br />
Jesus wird in Mariens Schoß gelegt.<br />
Gebet: Wir beten dich an Herr Jesus Christus, denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Ganze Welt<br />
erlöst.<br />
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