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Meditationen der Stille lesen - Franziskanische Gassenarbeit ...

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Erziehungsmuster sein, dunkle Erbgeschichten <strong>der</strong> Familie, Verstorbene, die noch nicht den richtigen<br />

Platz im Familienbewusstsein bekommen haben, Ansprüche des Arbeitgebers o<strong>der</strong> des<br />

Freundeskreises und vieles mehr.<br />

Ich bin überzeugt, dass es <strong>der</strong> Geist Gottes ist, welcher mich in die tiefere Beziehung zu den<br />

verschiedensten Aspekten meines Selbst geführt hat. Es ist <strong>der</strong> Geist Jesu, <strong>der</strong> mich immer wie<strong>der</strong><br />

Schritte machen ließ, wenn es um die versöhnte Annahme meiner Realität ging. Es ist <strong>der</strong> Geist<br />

unseres Himmlischen Vaters, <strong>der</strong> mich lehrte, dass sich mein Inneres im Spiegel <strong>der</strong> Außenwelt<br />

erkennen lässt und dass die Außenwelt wie<strong>der</strong>um etwas von meinem Innern wi<strong>der</strong>spiegelt. Im Spiel<br />

<strong>der</strong> Freiheit beeinflussen diese beiden Größen sich gegenseitig und je freier ich werde, desto mehr<br />

Wahlfreiheit habe ich auf beiden Ebenen. Das will heißen, dass man mit den eigenen inneren Kräften,<br />

Stärken und Schatten so gut in Kontakt ist, dass man weiß, wo die eigenen Grenzen und Stärken liegen<br />

und ein Gespür dafür hat, welche Belastungen man gut eingehen kann und wo es zuviel wird. Dies<br />

wie<strong>der</strong>um lässt uns in <strong>der</strong> Außenwelt klare Zeichen geben. Menschen, die sich selber innerlich gut<br />

einschätzen können, haben eine tiefe innere und intuitive Sicherheit erlangt. Wenn sie sich auf etwas<br />

einlassen, können sie auch diejenigen, mit denen sie zusammenarbeiten, relativ genau einschätzen und<br />

erleben kaum böse Überraschungen. Denn die eigenen Schatten müssen sich nicht mehr durch den<br />

Spiegel von außen erkennbar machen, da man sie ja schon vorher im Licht des echten Gebetes<br />

angeschaut hat.<br />

Das Schöne ist, dass jene, die gut mit dem eigenen Innern umgehen, auch immer von den richtigen<br />

Menschen umgeben sind. Es ist nicht verwun<strong>der</strong>lich, dass jemand, <strong>der</strong> bewusst o<strong>der</strong> unbewusst<br />

schlecht mit Geld umgeht, oft von Menschen umgeben ist, die mehr o<strong>der</strong> weniger raffiniert Geld<br />

unterschlagen. Wer seine Schatten nicht kennt o<strong>der</strong> anschaut, trifft häufig mit Menschen zusammen,<br />

die einem die Schatten wie einen Spiegel vorhalten. Daraus entstehen oft kaum lösbare Konflikte und<br />

Beziehungen, Arbeiten und Projekte können im Chaos enden. Wer sich auf den Weg des Gebets<br />

macht, wird auch mit seinen Schatten und Stärken konfrontiert, denn echtes Gebet ist immer auch die<br />

Resonanz des Innern.<br />

Die Vorstellung von den Elementen und ihrer Schattenseite hat keinen Anspruch auf eine<br />

wissenschaftliche Richtigkeit, sie soll viel mehr auf die verschiedensten Schattenfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Menschen<br />

hinweisen. Die neun Elemente des Sonnengesangs sind freilich ebenso Anhaltspunkte, um die eigenen<br />

Stärken herauszufinden und zu entfalten – die Stärken stehen aber wie<strong>der</strong>um in einer inneren<br />

Verbindung mit den Schatten. Echte Stärken haben den Weg im Kontakt zu den Schatten gefunden<br />

und sich im Geheimnis <strong>der</strong> Liebe zu einer ganz neuen Qualität gewandelt.<br />

Letztlich wäre das Ziel, dass Individuum (Inneres) und Kollektiv (Äußeres) eins werden. In meinem<br />

Weltbild löst sich das Individuum nicht auf und verschmilzt sozusagen mit dem Kollektiv, son<strong>der</strong>n es<br />

macht eine Wandlung durch, in welchem die Gegensätze durch die Liebe zu etwas Neuem werden.<br />

Wie das alles geschieht, wird in <strong>der</strong> Bibel an vielen Stellen verdeutlicht, aber ohne Reinigung, die oft<br />

mit Kampf verbunden ist, und ohne Reifung, die von Schmerz begleitet wird, geht es kaum.<br />

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