Meditationen der Stille lesen - Franziskanische Gassenarbeit ...
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ihr böse seid, euren Kin<strong>der</strong>n gebt, was gut ist, wie viel mehr wird <strong>der</strong> Vater im Himmel den<br />
Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten. (Lk 11,9-13)<br />
((Zitat Ende))<br />
((Ü3)) Übung Ruach-Maria<br />
Wie immer nehmen wir zu Beginn <strong>der</strong> Übung zunächst einmal den Körper wahr, dann den Atem. Wir<br />
sprechen das Hingabegebet, zum Beispiel: „Guter Gott ich weihe jetzt diese halbe Stunde ganz für<br />
dich, all meine Gedanken, alles was in mir Hochkommt, ja jede Faser meines Seins soll jetzt ganz bei<br />
dir sein. Hilf mir bitte und lass mich tiefer in die Namen Ruach Maria hineinhorchen“ und horchen<br />
neu wir in unsere Hände hinein, wie die beiden Namen miteinan<strong>der</strong> klingen. Beim Einatmen können<br />
Sie nun leise den Namen Ruach sagen und beim Ausatmen den Namen Maria. Ohne den Gedanken zu<br />
folgen, horchen Sie einfach still auf Ruach Maria. Wenn Sie auf diese Weise über die Namen Ruach<br />
Maria absichtslos mit den Personen Mariens und <strong>der</strong> dritten Person <strong>der</strong>heiligen Dreifaltigkeit, dem<br />
Heiligen Geist, in Kontakt treten, kann einiges in Wandlung kommen. Spätestens wenn Ihnen <strong>der</strong><br />
Moment des inneren Geheimnis von Maria und Ruach aufleuchtet, können Sie an den nächsten Schritt<br />
denken. Wenn Sie in dieser Übung lieber den Namen Ihrer Mutter nehmen, sagen Sie zum Beispiel<br />
Ruach Agnes o<strong>der</strong> Ruach Mirjam. In Gott liegt das vollkommen erlöste Bild von je<strong>der</strong> Mutter und<br />
dieses ist es ja, dem wir auf die Spur kommen wollen. Es geht hierbei nicht um rationale Erfahrungen<br />
als vielmehr um ein Sich-Einlassen auf Ruach. Nehmen Sie sich für diese Übung dreißig Minuten<br />
Zeit, wenn möglich zweimal hintereinan<strong>der</strong> mit einer kurzen Pause dazwischen.<br />
((Ü2)) Siebter Schritt: Der Name Christus Jesus<br />
Wenn wir in den ersten Übungsschritten von <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Natur zum Atem gingen, war dies<br />
<strong>der</strong> Weg hin zur Schwelle <strong>der</strong> Kontemplation: Durch das absichtslose Hineinhorchen in unsere Hände<br />
sind wir sozusagen in den Schwellenraum eingetreten. An <strong>der</strong> Hand von Schwester Armut war es<br />
möglich, dass wir zur Kontemplation geführt worden sind. Mit dem Ja geben wir die Bereitschaft, die<br />
Wandlung so geschehen zu lassen, wie Gott es eben fügt. Das Hineinhorchen in die Namen Ruach<br />
Maria lässt uns sozusagen vor o<strong>der</strong> schon auf die Türschwelle zu Gottes Reich treten. Hinein können<br />
wir wie schon gesagt nicht selbst gehen, da <strong>der</strong> Bräutigam selbst die Braut über die Schwelle trägt.<br />
Entscheidend ist, dass wir wachsam sind, wie es Jesus im Gleichnis von den zehn Jungfrauen gezeigt<br />
hat. (Mt 25,1-13):<br />
Die Wachsamkeit auf dem franzisklarianischen Pfad ist wohl eine <strong>der</strong> wichtigsten Grundhaltungen.<br />
Aber wach sein allein reicht nicht, denn alle Jungfrauen dieses Gleichnisses sind eingeschlafen. Wer<br />
aber genug Öl im Krug hat, braucht sich keine Sorgen zu machen. Je mehr wir uns wirklich bemühen,<br />
den Wandlungsweg zu gehen, desto mehr werden wir auch unsere Reserve-Ölkrüglein füllen. Das Öl<br />
wird sozusagen in die gewandelte Seele eingefüllt, weil auch aus <strong>der</strong> Wandlung heraus ganz spontan<br />
Werke <strong>der</strong> Nächstenliebe erwachsen. Man macht keine sündigen Werke mehr, nicht weil man es als<br />
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