Meditationen der Stille lesen - Franziskanische Gassenarbeit ...
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Bitte beachten Sie dabei: Bleiben Sie in einer guten Haltung hellwach. Bleiben Sie mit wachem<br />
Interesse bei je<strong>der</strong> dieser Wahrnehmungen und achten Sie darauf, was sich ereignet. Bleiben Sie dabei<br />
ununterbrochen präsent. Falls die Aufmerksamkeit abschweift, lassen Sie es geschehen und kehren Sie<br />
wie<strong>der</strong> zur Wahrnehmung zurück.<br />
Diese Übung sollte etwa 20-25 Minuten dauern. Auch das mehrmalige Durch<strong>lesen</strong> <strong>der</strong> hier<br />
beschriebenen Übung kann hilfreich sein. Während <strong>der</strong> Übung sollten Sie den Text nicht <strong>lesen</strong>,<br />
son<strong>der</strong>n nur mit geschlossenen Augen das Nachhorchen üben. Eine gute Möglichkeit ist daher, die<br />
Übung auf Kassette zu sprechen, mit den jeweiligen Pausen, und sie dann unter Anleitung <strong>der</strong> Kassette<br />
durchzuführen. Bei den einzelnen Stellen können Sie solange hellwach verweilen, bis Sie am liebsten<br />
dort bleiben würden. Wenn diese Übung zweimal täglich durchgeführt wird, legen Sie ein gutes<br />
Fundament, auf dem man aufbauen kann. Sie müssen selbst beurteilen, ob Sie die Übung ohne Zwang<br />
o<strong>der</strong> Ungeduld machen können und ob Sie es als angenehm empfinden, bei den jeweiligen Stellen zu<br />
verweilen. Da Gott Ihre Hingabe sieht und schätzt, sind diese Übungen für Sie kein Zeitverlust. Er hat<br />
das Wun<strong>der</strong> <strong>der</strong> Organe geschaffen, und wenn Sie sich Zeit nehmen, sie liebevoll wahrzunehmen, ist<br />
dies sicher eine tiefe Art <strong>der</strong> Dankbarkeit gegenüber Gott.<br />
Der zuweilen vorgebrachte Einwand, man kreise dabei nur um sich selbst, stimmt so nicht. Bei den<br />
Wahrnehmungs-Übungen geht es ja gerade nicht um das Kreisen um sich selbst, son<strong>der</strong>n um die<br />
Wahrnehmung, ganz im Hier und Jetzt zu sein, was wie<strong>der</strong>um die Voraussetzung dafür ist, sich ganz<br />
Gott hinzugeben. Nur wer gelernt hat, sich selbst wahrzunehmen, ist fähig, auch von sich selbst<br />
wegzuschauen. Es gibt im übrigen zu viele an<strong>der</strong>e fromme Rituale, die nicht auf Gott schauen,<br />
son<strong>der</strong>n wirklich nur mit sich selbst beschäftigt sind. Die Wahrnehmungs-Übung ist einer <strong>der</strong> wenigen<br />
Wege, aus dem Gefängnis <strong>der</strong> eigenen Nabelschau herauszufinden. Und wer auf dem Weg in die<br />
Freiheit ist, wird dann auch die Rituale und Zeremonien <strong>der</strong> Religionen ganz neu verstehen und<br />
erleben.<br />
((Ü3)) Lobgesang <strong>der</strong> Körperöffnungen<br />
Wenn Sie die eben beschriebene Übung gleich zweimal hintereinan<strong>der</strong> machen möchten, können Sie<br />
dazwischen in die Natur o<strong>der</strong> ins Freie hinausgehen. Dort können Sie den Lobgesang <strong>der</strong><br />
Körperöffnungen beten o<strong>der</strong> auch selbst Dank sagen für all unsere Geschwister Organe. Der<br />
Sonnengesang von meinem Vater Franziskus ist <strong>der</strong> ganzen Welt bekannt – er hat mich inspiriert, ein<br />
Lob- und Dankgebet zu schreiben für die Organe, die unsere Tore zur Innen- und Außenwelt sind.<br />
((Zitat Anfang))<br />
Herr, Du seist gepriesen für alle Ein- und Ausgänge an meinem Leib.<br />
Zumal für die Zwillingsschwestern: die Augen. Durch sie erkenne ich das Wun<strong>der</strong>bare an deiner<br />
Schöpfung und sie sind Fenster zu meiner Seele.<br />
Herr, Du seist gepriesen für alle Ein- und Ausgänge an meinem Leib.<br />
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