Meditationen der Stille lesen - Franziskanische Gassenarbeit ...
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offenen verlängerten Hände in unser Leben einfließen lassen möge, so ähnlich wie er sich vor<br />
zweitausend Jahren durch den Heiligen Geist in den Schoß <strong>der</strong> Jungfrau Maria gelegt hatte.<br />
5. Sobald man das ewige Wort, den Logos, im Glauben in seinen Handflächen wahrnimmt, nimmt<br />
man ihn durch das Universum hinein zwischen die Handflächen und wird „schwanger“ mit dem<br />
Logos, <strong>der</strong> sowohl ganz Mensch wurde und wird und zugleich ganz Gott ist und bleibt. Durch das<br />
Kreisen <strong>der</strong> Handflächen vor dem Bauch soll uns das Geheimnis <strong>der</strong> Person Jesu näher kommen, <strong>der</strong><br />
die zwei Naturen unvermischt und doch ungetrennt in sich vereint. Jesus ist Gott und Mensch in zwei<br />
Naturen, in <strong>der</strong> einen Person aus <strong>der</strong> Dreifaltigkeit heraus.<br />
6. Dann halten wir die Hände auf den Schoß und werden wie Maria schwanger mit dem Wort Gottes.<br />
Es braucht Zeit, damit das Wort in uns heranwachsen und Frucht bringen kann.<br />
7. Wenn es Zeit ist, gebären wir das Wort Gottes durch gute Werke mitten in den Alltag hinein.<br />
Franziskus schreibt an die Gläubigen: "Mütter sind wir, wenn wir ihn durch die göttliche Liebe und<br />
ein reines und lauteres Gewissen in unserem Herzen und Leibe tragen; wir gebären ihn durch ein<br />
heiliges Wirken, das an<strong>der</strong>en als Vorbild leuchten soll". Wir halten die Hände vor unseren Bauch und<br />
„gebären“ Christus symbolisch in unsern Alltag hinein.<br />
8. Mit den Händen strecken wir uns gegen den Himmel aus und öffnen den „großen“ Kanal für das<br />
weitere Kommen des Heiligen Geistes in unseren Alltag. Überall, wo Christus durch unser Sein und<br />
Tun „hineingeboren“ wird, öffnet sich <strong>der</strong> Himmel durch den „großen Kanal“ über uns. Der Heilige<br />
Geist wird uns ganz neu übergießen, damit wir ganz im Strom des Lebens sind und mit jedem<br />
Atemzug mehr von <strong>der</strong> göttlichen Weisheit in uns aufnehmen können.<br />
9. Die Hände öffnen symbolisch den Himmel für den Heiligen Geist, <strong>der</strong> uns in Wirklichkeit schon<br />
lange überströmt. Wir spüren oft so wenig, weil ER unsere Freiheit achtet und immer neu eingeladen<br />
sein will.<br />
10. Wer die Einsenkung des Heiligen Geistes erlebt, macht die Erfahrung, dass man ganz sich selber<br />
werden kann in IHM. In diesem Zustand erkennt man das Leben Jesu völlig neu. Die Hände werden<br />
mit den Fingerspitzen verschränkt und im Kreis nach vorne gestreckt. In dieser Haltung schauen wir<br />
mit dem geistlichen Blick auf die Heilige Schrift. Denn die Bibel wie auch jede an<strong>der</strong>e geistliche<br />
Schrift kann letztlich nur aus dem Geist des Lebens heraus richtig verstanden werden, ohne in die<br />
Falle des kranken Fundamentalismus o<strong>der</strong> Relativismus zu gehen.<br />
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