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Meditationen der Stille lesen - Franziskanische Gassenarbeit ...

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und sagte zu ihm: Je<strong>der</strong> setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zuviel getrunken<br />

haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten. So tat Jesus sein<br />

erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn.<br />

(Joh 2,1-11)<br />

((Zitat Ende))<br />

Jesus wollte zwar nicht auf das Drängen Mariens eingehen, denn er meinte, seine Stunde sei noch<br />

nicht gekommen, aber kurz darauf bekam er den gleichen im Impuls vom Heiligen Geist wie sie. Wer<br />

den Evangelisten Johannes etwas kennt weiß, dass seine Texte immer auf mehreren Ebenen<br />

verstanden werden müssen. Der Kreis um Johannes hatte auch ein tiefes Verhältnis zur Mutter Jesu,<br />

welche als Braut des Heiligen Geistes anerkannt war. Zudem kommt das Wort ischa (Frau, Weib),<br />

welches Jesus mit den Worten: „Was willst du von mir , Frau?“ im Text von Johannes benutzt, nur an<br />

drei Stellen in <strong>der</strong> Bibel vor. Im Schöpfungsbericht wurde Eva so genannt, sie ist die Mutter aller<br />

Lebenden. Und dann bei Johannes Maria, sozusagen die neue Mutter aller, die ewiges Leben haben<br />

wird. Deshalb steht sie auch unter dem Kreuz, wo sie von Jesus nochmals so genannt wird. Er sagt:<br />

„Frau, siehe, dein Sohn!“ (Joh 19.26)<br />

Dass Maria Mutter Gottes genannt wird heißt nicht, dass sie den Ewigen Gott geboren hat, dann wäre<br />

sie ja selbst eine Göttin und wir wären schnell in einer hinduistischen Gottesvorstellung. Der<br />

christliche Glaube steht auf dem Fundament des Monotheismus, dem Glauben an den einen Gott.<br />

Wenn wir Maria so nennen, ist dies viel mehr eine Aussage über Jesus, den Christus. Maria hat in<br />

Jesus den Sohn Gottes in diese Welt hineingeboren. Wir glauben, dass Jesus ganz Mensch und ganz<br />

Gott ist, unvermischt und ungetrennt in seiner Person. Wenn wir Mutter Gottes sagen, dann ist das ein<br />

Titel für Maria, welcher etwas über das Wesen Jesu aussagt. Es wurde unter den Christen übrigens<br />

sehr lange diskutiert, ja auch gestritten, wie die wahre Natur Jesu zu verstehen ist. Im Galaterbrief<br />

heißt es über seine Geburt: "Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau"<br />

(Gal 4,4). Das Kind, das Maria gebar, war nicht nur ein Menschenkind, son<strong>der</strong>n zugleich göttlich,<br />

Gottes Sohn. Darum darf Maria auch "Gottesmutter" o<strong>der</strong> "Gottesgebärerin" genannt werden. Das<br />

Konzil von Ephesus im Jahre 431 bestätigte offiziell diesen "Titel", den das christliche Volk Maria<br />

schon sehr früh gegeben hatte. In <strong>der</strong> Folgezeit wurden viele Marienkirchen gebaut, oft Vorläufer <strong>der</strong><br />

Marienwallfahrtsorte, die wir bis heute kennen.<br />

Im ältesten Gebet zu Maria, das aus dem 3. Jahrhun<strong>der</strong>t stammt und auf einem Papyrus überliefert ist,<br />

wird sie ebenfalls als Gottesgebärerin bezeichnet:<br />

((Zitat Anfang))<br />

Unter Deinen Schutz und Schirm fliehen wir,<br />

o heilige Gottesgebärerin!<br />

Verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten,<br />

son<strong>der</strong>n erlöse uns je<strong>der</strong>zeit von allen Gefahren,<br />

o Du glorwürdige und gebenedeite Jungfrau!<br />

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