Meditationen der Stille lesen - Franziskanische Gassenarbeit ...
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Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Bereitet euch auf das Kommen des<br />
Heiligen Geistes vor.“ (Joh 20,17)<br />
17. Wir öffnen die Arme mit gekreuzten Handgelenken, so dass die Hände offen etwa 40 Zentimeter<br />
vor dem Gesicht sind. In dieser Haltung warten wir auf das Kommen des Heiligen Geistes. Die Jünger<br />
waren neun Tage lang mit Maria im Abendmahlssaal und warteten auf die Herbabkunft des Heiligen<br />
Geistes. So atmen wir neun mal tief durch.<br />
18. Durch das Kommen des Geistes werden wir "ganz", wir können Gutes und Böses annehmen.<br />
Stellen wir uns vor, dass uns ein innerer Sturm, ein inneres Beben des Geistes durchfährt, das alles,<br />
was in uns ängstlich ist, in Vertrauen wandelt.<br />
19. Wir zeichnen mit <strong>der</strong> gestreckten rechten Hand einen großen Kreis über den Kopf hinaus und<br />
kommen mit <strong>der</strong> offenen Hand bis unter den Bauchnabel. Dabei schaut die Handfläche nach oben. Mit<br />
dieser Geste öffnen wir uns für all das Gute, das uns das Leben bringen will. Mit dem Daumen fahren<br />
wir vom Scheitel her den Leib entlang nach unten und berühren uns wie mit einem Stift. Das will<br />
sagen: Je<strong>der</strong> Moment ist in uns eingeschrieben. Wir müssen nichts festhalten.<br />
20. Unter dem Bauchnabel drehen wir die offene Hand wie eine Schale mit <strong>der</strong> Handfläche nach oben.<br />
Es soll sagen: All das Gute, das das Leben bringt, liegt als Erfahrung in uns, auch wenn wir sie nicht<br />
festhalten.<br />
21. Mit <strong>der</strong> linken Hand machen wir dasselbe wie mit <strong>der</strong> rechten. Wichtig ist, dass man mit dem<br />
Oberkörper richtig im Becken ruht. Das geht am besten, wenn man etwas in die Knie geht. Wenn man<br />
den großen Kreis mit dem linken Arm in die Luft malt, wird man sich bewusst, dass alles sein darf,<br />
auch das Dunkle, Negative und das Böse in uns und um uns. Es ist sowieso da. Im Heiligen Geist<br />
haben wir genug Kraft und Liebe, um die dunkle Seite <strong>der</strong> Realität anzunehmen. Es muss nicht mehr<br />
verdrängt, son<strong>der</strong>n kann zugelassen werden. Je<strong>der</strong> Moment des Guten und des Bösen, des Hellen und<br />
des Dunklen gehört zu unserem Leben. Es ist in unserer Seele eingeschrieben. Dies symbolisieren wir,<br />
wenn wir mit dem Daumen von <strong>der</strong> Stirn bis zum Bauchnabel eine Linie über den Körper ziehen. Die<br />
linke Hand wird über dem Bauchnabel wie ein Deckel über <strong>der</strong> Schale <strong>der</strong> rechten Hand gehalten.<br />
22. Wir halten die Erfahrungen sozusagen zwischen beiden Händen im Beckenbereich fest. Dann<br />
beginnen wir mit leichten Kreisbewegungen im Heiligen Geist. Das Gute und das Böse, das Helle und<br />
das Dunkel müssen nicht in ihren Polaritäten bleiben, son<strong>der</strong>n können im Heiligen Geist auf den Weg<br />
<strong>der</strong> Verwandlung gebracht werden. Dabei kann man das Negative, welches noch nicht verdau- o<strong>der</strong><br />
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