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Meditationen der Stille lesen - Franziskanische Gassenarbeit ...

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Für meinen Bru<strong>der</strong>, den Mund, durch den ich schmecken kann, genährt werde und mit dem ich<br />

Dir und allem, was lebt, ein Loblied singen kann.<br />

Herr, Du seist gepriesen für alle Ein- und Ausgänge an meinem Leib.<br />

Für das zweite Zwillingspaar: die Geschwister Ohren. Durch sie empfange ich Klänge, und sie<br />

prägen mein Gleichgewicht geheimnisvoll.<br />

Herr, Du seist gepriesen für alle Ein- und Ausgänge an meinem Leib.<br />

Ebenso für Schwester Nase, durch sie fließt lebendiger Odem ein und aus, und vielfältige Düfte<br />

kommen dazu.<br />

Herr, Du seist gepriesen für alle Ein- und Ausgänge an meinem Leib.<br />

Für den Bru<strong>der</strong> Hintern, mit allen Drüsen und Schließmuskeln, die ich oft erst beachte, wenn<br />

etwas nicht richtig geht.<br />

Herr, Du seist gepriesen für alle Ein- und Ausgänge an meinem Leib.<br />

Für Schwester o<strong>der</strong> Bru<strong>der</strong> Geschlecht, durch das ich Wasser lösen kann, o<strong>der</strong> auch etwas vom<br />

Lebensfluss erfahren o<strong>der</strong> gar teilen darf.<br />

Herr, Du seist gepriesen für alle Ein- und Ausgänge an meinem Leib.<br />

Ganz beson<strong>der</strong>s für Schwester Haut, mit <strong>der</strong> ich fühle, atme und die mich begrenzt, sie umhüllt<br />

meinen Raum, den Leib, <strong>der</strong> auch deine Wohnung sein soll.<br />

Dank sei Dir, Du Höchster, für jede Körperöffnung. Darum lobet und preiset mit mir den Herrn,<br />

all ihr Ein- und Ausgänge, und dienet Ihm mit großer Demut.<br />

((Zitat Ende))<br />

((Ü2)) Dritter Schritt: Die Haltung <strong>der</strong> Hände<br />

In je<strong>der</strong> Religion finden sich rituelle Haltungen <strong>der</strong> Hände und jede Art des Gebetes o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Meditation kann von einer ganz bestimmten Handstellung begleitet sein.<br />

Jesus, <strong>der</strong> historisch gesehen durch die Handgelenke hindurch ans Kreuz genagelt wurde, wird<br />

praktisch immer mit den Wundmalen in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Handflächen dargestellt. Auch die Wundmale,<br />

die Franziskus zwei Jahre vor seinem Tod auf dem Berg Alverna empfangen hatte, befanden sich in<br />

<strong>der</strong> Mitte seiner Handflächen.<br />

In den Handflächen gibt es eine kleine, geheimnisvolle »Doppeltür“, welche direkt ins Reich Gottes<br />

hineinführt. O<strong>der</strong> umgekehrt gesehen – in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Handfläche befindet sich jene kleine »Tür«,<br />

aus welcher die heilende Gegenwart des Gottesreiches herausströmen kann. Die Kunst ist, den<br />

Schlüssel zu dieser Tür zu entdecken o<strong>der</strong> wahrzunehmen.<br />

Im Zusammenhang mit den Wundmalen des Franziskus ist eine wenig bekannte Geschichte überliefert<br />

von einem Mann, <strong>der</strong> in einem zu Unrecht gegen ihn geführten Kampf schwer verletzt wurde. Sogar<br />

ein Dolch steckte noch in seiner Kehle. Die Ärzte mühten sich scheinbar vergeblich um ihn, doch<br />

plötzlich, als die Glocke die Brü<strong>der</strong> zum Morgengebet rief, wurde er vollkommen gesund. Seiner<br />

staunenden Umgebung sagte er, Franziskus sei eben bei ihm gewesen und habe seine heiligsten<br />

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