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Meditationen der Stille lesen - Franziskanische Gassenarbeit ...

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Maria hielt den Schmerz aus, wie ist es bei uns? Wenn wir jemanden mit Schmerzen sehen, greifen<br />

wir sofort zu den Medikamenten, haben diesen Ratschlag o<strong>der</strong> kennen jenen Arzt o<strong>der</strong> Heiler. Oft<br />

würde es viel mehr bringen, wenn wir wie Maria zuerst einmal den Schmerz mit aushalten. Wir<br />

müssen nicht immer selber mitleiden, einfach da-sein und Anteil nehmen. Aber oft sind wir nicht<br />

besser als Heroin, <strong>der</strong> schnelle und kurzfristige Tröster. Wie viele Eltern haben ihren Kin<strong>der</strong>n schon<br />

Geld gegeben, damit sie endlich ruhig sind und sich dieses o<strong>der</strong> jenes kaufen können. Langfristig wäre<br />

es sicher besser, hinzuschauen und zu sehen, ja es fehlt dir etwas, etwas, das du auch durch Konsum<br />

nicht lösen kannst.<br />

Maria begleitet innerlich mit ins Leiden, sie teilt den Schmerz, sie hält an <strong>der</strong> Beziehung zu Jesus fest.<br />

Drogen lin<strong>der</strong>n den Schmerz, aber sie zerstören die Beziehungen <strong>der</strong> Menschen, denn Beziehung<br />

braucht die wirkliche Realität des Lebens, um wachsen zu können. Die Folge von verlorenen<br />

Beziehungen – EINSAMKEIT.<br />

In Maria habe ich gelernt, Schmerz und unlösbare Situationen besser mit auszuhalten. Auf dem Bild<br />

des Kreuzweges sehen wir, wie Jesus mit dem Kreuz auf <strong>der</strong> Schulter seine Mutter Maria anschaut.<br />

Das Bild hat etwas ewiges, etwas kosmisches, <strong>der</strong> Blick des Leidenden und <strong>der</strong> Blick des Mitgefühls<br />

ist in Maria und Jesus verkörpert.<br />

Auf dem Bild sieht man, wie Doris mit einem Messer Drogen aus dem Mini-Gripp (ein kleines<br />

Beutelchen aus Plastik) nimmt, eben das Pulver, welches das falsche Mitgefühl weckt und vermittelt,<br />

jenes Höllen-Pulver, das Leben und Beziehungen durch den süßen Rausch zerfrisst.<br />

Gebet: Heiliger Gott heiliger starker Gott, Heiliger unsterblicher Gott, erbarme dich unser. Amen.<br />

5. Station<br />

Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen.<br />

Gebet: Wir beten dich an Herr Jesus Christus, denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze Welt<br />

erlöst.<br />

Simon von Zyrene stammte aus dem heutigen Ägypten und war unter den Zuschauern. Das römische<br />

Recht in besetzten Län<strong>der</strong>n erlaubte es, die Bewohner dazu zu zwingen, Lasten für die Römer<br />

wenigstens eine Meile weit zu tragen. So wurde Simon gezwungen, Jesus das Kreuz ein Stück weit<br />

tragen zu helfen. Die Legende sagt, er wollte zuerst nicht helfen, aber als er die Augen Jesu, mit dem<br />

Ausdruck <strong>der</strong> Liebe, des Schmerzes und <strong>der</strong> Dankbarkeit für jede Hilfe sah, habe er zugepackt. Durch<br />

diese Begegnung muss etwas in Simon von Zyrene passiert sein. Im Markusevangelium wird das ganz<br />

kurz erwähnt: „Einen Mann, <strong>der</strong> gerade vom Feld kam, Simon von Zyrene, den Vater des Alexan<strong>der</strong><br />

und des Rufus, zwangen sie, sein Kreuz zu tragen.“ (Mk15,21) Das anfänglich unfreiwillige<br />

Kreuztragen hat <strong>der</strong> ganzen Familie das Geschenk des Glaubens gebracht. Die Legende sagt, dass<br />

Rufus <strong>der</strong> erste Nachfolger desheiligen Petrus geworden sei.<br />

Meditation: Er packt zu im scheinbar sinnlosen Kampf. Drogen packen auch zu – scheinbar hilfreich.<br />

Wie packen wir zu?<br />

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