Gerhard Ott: Zur Entstehung der prismatischen ... - Farben-Welten
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an<strong>der</strong> anbringt, son<strong>der</strong>n auch in an<strong>der</strong>en Fällen. Wenn man z. B. mit Wasserfarben<br />
Gelb und Blau übereinan<strong>der</strong>malt, so entsteht ebenfalls ein Grün,<br />
wie sich je<strong>der</strong> leicht vergewissern kann; und ebenso entsteht Grün, wenn<br />
man beim <strong>Farben</strong>druck Gelb und Blau übereinan<strong>der</strong>druckt. Ja, auch bei<br />
<strong>der</strong> Herstellung eines Aufsichtsbildes in <strong>der</strong> Farbphotographie geht man<br />
nach dieser Regel vor und erzeugt z. B. Grün aus dem Lichtdurchgang durch<br />
zwei übereinan<strong>der</strong>liegende Gelb- und Blaus'chichten. Kurz, die «subtraktive»<br />
Art <strong>der</strong> <strong>Farben</strong>mischung wird überall da angewendet, wo es sich um<br />
eine Art von Körperfarben, chemisch hergestellten <strong>Farben</strong> handelt; und<br />
nur bei farbigen Belellchtungen, z. B. auf einer Bühne, henützt man die<br />
«additive» <strong>Farben</strong>mischung.<br />
Diese Tatsachen führten nun dazu, daß man weiterhin einen grundsätzlichen<br />
Unterschied postulierte zwischen <strong>der</strong> Mischung von Körperfarben<br />
(erreicht etwa durch hint~reinan<strong>der</strong>gelegte farbige Folien., Wasserfarben,<br />
Druckfarben, farbphotographische Vorrichtungenu. a.) und <strong>der</strong><br />
Mischung von «farbigen Lichtern». Und man berief sich darauf, daß dieser<br />
Unterschied gerade durch die völlige Verschiedenheit <strong>der</strong> Phänomene klar<br />
gegeben sei und streng berücksichtigt werden inüsse.<br />
Bei einer gena~eren Durchsicht <strong>der</strong> hierv'ertretenen Anschauungen<br />
bemerkt man allerdings einen merkwürdigen Wi<strong>der</strong>spruch bei zwei bestimmten<br />
Aussagen. Neben dem angeführten Satz: