Gerhard Ott: Zur Entstehung der prismatischen ... - Farben-Welten
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enen, wo ein «subjektiver» Sehvorgang einen «objektiven» Lichtvorgang. vollkommen<br />
in sich aufhebt.<br />
56 Siehe «<strong>Zur</strong> <strong>Farben</strong>lehre», Betrachtungen 145/146 und 148/149.<br />
57 Siehe «<strong>Zur</strong> <strong>Farben</strong>lehre», Betrachtungen 150/151 und 154/155.<br />
58 Lehensluft = Sauerstoff.<br />
59 Anmerkung Rudolf Steiners «<strong>Zur</strong> <strong>Farben</strong>lehre», Betrachtungen 150/151.<br />
60 Wie völlig an<strong>der</strong>s die mo<strong>der</strong>ne Physik hier vorgeht, die «hinter den Urphänomenen»<br />
als «Ursprünglicheres» Wellenbewegungen, Korpuskeln, Molekelschwingungen usw.<br />
sucht, schil<strong>der</strong>t z. B. E. Buchwald sehr «anschaulich» in dem schon erwähnten<br />
Buche: «Naturschau mit Goethe». Daß man damit aber keineswegs die Wirklichkeit<br />
erreicht, drückt er selbst mit den Worten aus: «Hier findet man Hilfe in<br />
den verschiedenen Modellvorstellungen vom Lichte. Man arbeitet mit dem Wellenbild,<br />
auch mit dem Bilde von Lichtkorpuskeln, , selbst die alte geometrische<br />
Optik kommt zu ihrem Rechte, die die Lichtstrahlen als gerade Linien behandelt,<br />
Linien, die divergieren, konvergieren, sich schneiden und nach Goethe<br />
mit Recht keineswegs die Sache darstellen, son<strong>der</strong>n nur andeuten.» Man kann sich<br />
also solcher Selbsttäuschung hingeben, hinter dem Urphänomen noch ein Ursprünglicheres<br />
zu finden, doch ist man heute schon in <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Physik so<br />
weit, um den bloßen Modellcharakter all dieser Theorien einzusehen. Damit entbehren<br />
sie aber auch je<strong>der</strong> Aussagekraft über die wahre Wesenheit des Lichtes<br />
und <strong>der</strong> <strong>Farben</strong>.<br />
61 Siehe «Goethes naturwissenschaftliche Schriften» in Kürschners «Deutscher National-Literatur»<br />
lIla, Seite 248.<br />
IV<br />
Die <strong>Entstehung</strong> verschiedener Randschattenbereiche beim Durchgang des<br />
Lichtes durch das Prisma als Grundlage für die Möglichkeit <strong>der</strong> F arbentstehung.<br />
Betrachtung <strong>der</strong> entsprechenden Verhältnisse beim U ebergang<br />
des Lichtes von dünneren in dichtere Medien und umgekehrt. Die Vorgänge<br />
bei den verschiedenen Linsen<br />
In den Paragraphen 218-242 seiner «<strong>Farben</strong>lehre» versucht Goethe<br />
eine Herleitung ,<strong>der</strong> <strong>prismatischen</strong> Farbrän<strong>der</strong> und -säume :lJU geben, die<br />
wir ihren Gesetzmäßigkeiten nach bi,sher rein anschaulich uns vorgeführt<br />
haben. Wie kommt es zu <strong>der</strong> rätselhaften <strong>Entstehung</strong> dieser <strong>Farben</strong>, die<br />
dann in so wun<strong>der</strong>vollen Anordnungen sich dem Auge bei den «subjektiven»<br />
und «objektiven» Versuchen zeigen?62 Nach dem ganzen Charakter<br />
seiner Forschung kann Goethe diese Frage nur so zu beantworten<br />
suchen, daß er bestrebt ist, aufzuzeigen, wie diese <strong>Farben</strong> sich auf den<br />
doppelten Aspekt des U rphänomens zurückführen lassen. Wie also eine<br />
Trübe vor eine Helligkeit tritt und so die rot-gelben <strong>Farben</strong> entstehen und<br />
wie an<strong>der</strong>erseits die dunklen blau-violetten <strong>Farben</strong> sich bilden, w~nri eine<br />
Trübe vor. eine entsprechende Dunkelheit tritt, das muß er nachweisen,<br />
wenn er das Entstehen <strong>der</strong> pri,smatischen <strong>Farben</strong> erklären will.<br />
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