Gerhard Ott: Zur Entstehung der prismatischen ... - Farben-Welten
Gerhard Ott: Zur Entstehung der prismatischen ... - Farben-Welten
Gerhard Ott: Zur Entstehung der prismatischen ... - Farben-Welten
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
grund) nochmals schematisch dargestellt. Wir sehen dabei, wie die obere<br />
und die untere Dunkelzone, die vor dem Prisma noch scharf gegen die Helligkeitszone<br />
abgegrenzt erscheinen (in sund s'), sich schon im <strong>prismatischen</strong><br />
Körper, beson<strong>der</strong>s aber nach dem Durchgang des Lichtstroms<br />
durch denselben, keilförmig in verschiedene Halbschatten- (Halblicht-)<br />
Zonen auffächern. Und zwar, wie wir aus früheren Ueberlegungen wissen<br />
(s. IV, Figuren 11 und 14), in je zwei verschieden breite, aber doch fließend<br />
ineinan<strong>der</strong> übergehende Farbzonen oben und unten in <strong>der</strong> Figur: a" b"<br />
bzw. a'b' sowieb" c" bzw. b' c'.<br />
Wir müssen uns also vorstellen, daß nur in <strong>der</strong> Zone a' c" volle ungetrübte<br />
Helligkeit herrscht, dort also nur ein Bild <strong>der</strong> Lichtöffnung deutlich<br />
wird, während <strong>der</strong>en Rän<strong>der</strong> von da aus beidseitig in farbigen U ebergängen<br />
verschwimmen (nach oben von c" bis a", nach unten von a' nach c'). Je·<br />
doch stellt sich dieses Verschwimmen nach oben polar zu dem unteren<br />
dar. - Denn nach unten finstert ganz offenbar Dunkelheitstrübe in die ei·<br />
gentliche stärkere Helligkeitsgrenzzone a' c' hinein und erzeugt dort graduell<br />
die <strong>Farben</strong> Gelb (a' b') und Rot (b' c'). - Nach oben zu aber strahlt<br />
ganz offensichtlich Helligkeitstrübe in die eigentliche stärkere Dunkelheitsgrenzzone<br />
a" c" hinein und erzeugt dort graduell die <strong>Farben</strong> Violett (a" b")<br />
und Blau (b" c"). - Die Mitte aber, we<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Dunkelheits- noch <strong>der</strong><br />
Helligkeitstrübe erreicht, bleibt zunächst farblos weiß (a' c").<br />
Fassen wir also das Wichtigste nochmals zusammen:<br />
Unterste Zone (b' c') :<br />
Untere Zone (a' b / ) :<br />
Mittlere Zone (a' c") :<br />
Obere Zone (b lJ c") :<br />
Oberste Zone (a" b lJ ) :<br />
Ueberwiegen des Helligkeitsgrundes, aber doch schon heftig<br />
hineinwirkende Dunkelheitstrübe, daher nach dem Wirken<br />
{<br />
des Urphänomens: Tot.<br />
Ueberwiegen des Helligkeitsgrundes, jedoch erst schwach<br />
hineinwirkende Dunkelheitstrübe, daher nach dem Wirken<br />
{<br />
des Urphänomens: gelb. .<br />
Nur Helligkeit, keine Trübe-Einwirkung, ungefärbter Rest<br />
{ des Bildes: weiß<br />
Ueberwiegen des. Dunkelheitsgrundes, aber doch schon heftig<br />
hineinwirkende Helligkeitstrübe, daher nach dem Wirken<br />
{<br />
des Urphänomens: blau.<br />
Ueberwiegen des Dunkelheitsgrundes, jedoch nur noch<br />
schwach hineinwirkende Helligkeitstrübe, daher nach dem<br />
{<br />
Wirken des Urphänomens: violett.<br />
Damit ist aber auch das Farbphänomen beim Prisma in seiner polaren<br />
Randgestaltung klar herausgearbeitet, und wir sehen zugleich, daß es aufs<br />
engste zusammenhängt mit <strong>der</strong> unscharfen Abbildung eines gegebenen<br />
rechteckigen Lichtausschnitts. Die Unschärfe <strong>der</strong> Rän<strong>der</strong> aber taucht sich<br />
beim Prisma in beson<strong>der</strong>s leuchtende Farbigkeit, weil das Ineinan<strong>der</strong>wir·<br />
87