Gerhard Ott: Zur Entstehung der prismatischen ... - Farben-Welten
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dieses Werkes völlig entgangen ist. - Wie wenig <strong>der</strong> «Kampf teil gegen Newton»<br />
ein «Minimum», son<strong>der</strong>n eine vorzügliche Geistesleistung Goethes ist, zeigt die<br />
soeben im Verlag Freies Geistesleben neu erschienene Schrift «Neue Beiträge zu<br />
Goethes <strong>Farben</strong>lehre» von dem Norweger Andre Bjerke, wo erneut die Fragwürdigkeit<br />
<strong>der</strong> Newtonschen Experimente aufgezeigt wird_<br />
30 Siehe Goethe: «<strong>Zur</strong> <strong>Farben</strong>lehre», Betrachtungen 918 und 919_ Daß eine solche<br />
Seelenhaltung des Lesers allein den Gehalt dieser Worte zu erreichen vermag,<br />
wird beson<strong>der</strong>s deutlich, wenn man die ungeheuer flachen Ausführungen auf sich<br />
wirken läßt, wie sie zurzeit in <strong>der</strong> deutschen Zeitschrift «Die Welt» von Richard<br />
Friedenthai wie<strong>der</strong> über Goethes Wirken und insbeson<strong>der</strong>e seine naturwissenschaftlichen<br />
Arbeiten «verbreitet» werden_ Siehe insbeson<strong>der</strong>e die 61. und 62_<br />
Fortsetzung dieser Artikelserie «Goethe, sein Leben und seine Zeit»_<br />
31 Gemeint ist die Anordnung <strong>der</strong> <strong>Farben</strong> im Sechsstern_<br />
32 Gemeint ist hier das gleichseitige Dreieck.<br />
33 Gemeint ist hier die Ineinan<strong>der</strong>fügung eines auf- und abwärtsgerichteten Dreiecks,<br />
an <strong>der</strong>en Ecken, wie die Zeichnung zeigt, die entsprechenden Farbbezeichnungen<br />
stehen und durch welche die Totalität aller <strong>Farben</strong>beziehungen sinnbildlich,<br />
wahrbildhaft ausgesprochen ist. In diesem Sechsstern sind gleichsam alle<br />
einzelnen Erfahrungen zu einer Gesamtanschauung gebracht.<br />
III<br />
Das Auftreten des «objektiven» Spektrums beim Durchgang des Lichtes<br />
durch das Prisma_ Die Erfassung des Urphänomens und die Frage nach<br />
seinem Wirken in den <strong>prismatischen</strong> Erscheinungen<br />
Im vorhergehenden Abschnitt 34 konnten wir aufzeigen, wie die «subjektiven»<br />
Beobachtungen, die beim Durchschauen durch das Prisma<br />
gemacht werden können, schon die Möglichkeit hergeben, tief in die innere<br />
Eigenart und den Aufbau des <strong>Farben</strong>wesens einzudringen. Konnten<br />
wir doch durch eine in sich konsequente, von dem Untersuchungsobjekt<br />
selbst gefor<strong>der</strong>te Methode zu einer weitgehenden Klärung <strong>der</strong> allmählichen<br />
Bildung <strong>der</strong> beiden Spektren vor'dringen. Und in <strong>der</strong> Gegenüberstellung<br />
<strong>der</strong> drei polaren <strong>Farben</strong>gruppen Rot-Grün-Violett und Blau<br />
Pfirsichblüt-Gelb, den Endphasen <strong>der</strong> beiden Spektren, konnten wir einen<br />
Höhepunkt dieser Anschauung erreichen. Dreierlei aber bleibt noch zu<br />
tun:<br />
1. Die Erscheinungen zu untersuchen, die nun das Licht seinerseits<br />
hervorbringt, wenn wir seinen eigenen Durchgang durch das Prisma betrachten,<br />
so daß das Auge nicht in <strong>der</strong> bisherigen Art selbst in diesen<br />
Vorgang miteinbezogen ist.<br />
32<br />
2. Die <strong>Entstehung</strong> des Farbigen bei an<strong>der</strong>en Naturvorgängen gleich-