Gerhard Ott: Zur Entstehung der prismatischen ... - Farben-Welten
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ist unmittelbar klar, daß es an dem dichteren Materiellen des Wassers<br />
gegenüber dem dünneren Materiellen <strong>der</strong> Luft einen größeren Wi<strong>der</strong>stand<br />
erfährt. Es wird also in seiner Ausbreitungskraft geschwächt, abgelähmt.<br />
Der Wi<strong>der</strong>stand, den <strong>der</strong> Lichtkörper an dem dichteren Medium erfährt,<br />
ist die Ursache dafür, daß das Licht sich zur Konzentration, zur Raffung<br />
seiner Kräfte auf einen engeren Raum entschließen muß, daß es also darauf<br />
verzichten muß, einen ihm sonst möglichen größeren Raum mit seiner<br />
HeIligkeit zu erfüllen. Um diesem Bedrängtwerden durch das dichtere<br />
Materielle Rechnung zu tragen, verringert das Licht gleichzeitig seine<br />
Wegstrecke auf das 3/4fache <strong>der</strong> vorhergehenden, es verkürzt also seinen<br />
Weg, um gegenüber dem stärkeren Wi<strong>der</strong>stand des Mediums mit seiner<br />
Kraft auszureichen. (Mit Hilfe <strong>der</strong> Differentialrechnung läßt sich sogar<br />
zeigen, daß wenn die Lichtgeschwindigkeit beim Uebergang des Lichtes in<br />
Wasser auf 3/4 <strong>der</strong> Geschwindigkeit in Luft zurückgeht, das Licht gar<br />
keinen an<strong>der</strong>en Weg nehmen kann, als ihn die geometrische Auswertung<br />
des Snelliusschen Gesetzes vorsieht.) So entsteht also die neue Gesamtgestalt<br />
des Lichtkörpel1s im Wasser einfach dadurch, daß das Licht in <strong>der</strong><br />
ihm allein möglichen Art gegenüber dem Auftreten des dichteren Mediums<br />
reagiert. Die neue Form des Lichtkörpers im Wasser ist die notwendige<br />
Reaktion des Lichtes auf das ihm entgegengestellte materielle Hin<strong>der</strong>nis,<br />
ist ein «Leiden des Lichtes», ein Sich-Einstellen des Lichtes auf die<br />
ihm auferlegten neuen «Lebensbedingungen». Und das Snelliussche