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Gerhard Ott: Zur Entstehung der prismatischen ... - Farben-Welten

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zw.:<br />

Grün + Violett = Gelb + Blau + Violett<br />

---'<br />

= Gelb + Violett + Blau = indifferente Schattigkeit + Blau<br />

Grün + Violett = Grün + Blau + Purpur<br />

= Grün + Purpur + Blau = indifferente Schattigkeit + Blau.<br />

Beide Umformungen führen wie<strong>der</strong> zum Blau, das in idealer Weise als<br />

übrigbleibende Farbkomponente auf <strong>der</strong> indifferenten Schattigkeit innerhalb<br />

<strong>der</strong> Farbüberdeckungszone erscheinen kann.<br />

Goethe müßte also sein spottendes Xenion zurücknehmen. Er erhält aber<br />

dafür eine überraschende Bestätigung <strong>der</strong> Grundgedanken seiner <strong>Farben</strong>lehre<br />

in Form zweier außergewöhnlicher Son<strong>der</strong>fälle.<br />

Wie aber ergibt sich im Falle <strong>der</strong> Ueberdeckung <strong>der</strong> drei Lampenfarben<br />

Rot - Grün - Violett im Mittelfelde das «Weiß» und inwiefern liefert<br />

di,e Ueberdeckung <strong>der</strong>selben drei Malfarben bzw. das Anbringen aller drei<br />

Folien vor einer Lampe ein tiefes Grau-Schwarz?<br />

Das Erklärungsprinzip ist auch hier kein an<strong>der</strong>es als bisher (siehe<br />

Fig. 2). Treten drei Beleuchtungen übereinan<strong>der</strong>, so summiert sich auch<br />

hier die Helligkeit aller Beleuchtungen, also etwa 40 Prozent von Rot,<br />

30 Prozent von Grün und vielleicht 15 Prozent Lichthelligkeit von Blau.<br />

Insgesamt erscheint also das von allen drei <strong>Farben</strong> gemeinsam erhellte<br />

Mittelfeld in einer Lichtstärke, die 40 Prozent + 30 Prozent + 15 Prozent<br />

= 85 Prozent <strong>der</strong> Lichtstärke einer Lampe ausmacht. Gleichzeitig aher<br />

kann ich mir die Rotfolie ersetzt ,denken wie früher durch zwei hinter·<br />

einan<strong>der</strong>liegende Folien aus Purpur und Gelb, die Grünfolie ebenso durch<br />

hintereinan<strong>der</strong>liegendes Gelb und Blau, die Violettfolie schließlich durch<br />

hintereinan<strong>der</strong>liegends Blau und Purpur. Die Wirkung ist also dieselbe,<br />

als ob zwei Gelb, zwei Purpur und zwei Blau aufeinan<strong>der</strong>träfen. Da aber<br />

wie<strong>der</strong> zwei Gelb und zwei Blau = zwei Grün ergeben und zwei Grün die<br />

zwei Purpur neutralisieren zu einer unfarbigen Schattigkeit, die aber gegenüber<br />

den Einzelfarben mit wesentlich vergrößerter Lichthelle (85 Pro·<br />

zent gegenüber 40 Prozent, 30 Prozent und 15 Prozent) <strong>der</strong> Ausgangs.<br />

farben erscheint, so ist klar, daß <strong>der</strong> Eindruck des «Weiß» auch hier sinnen·<br />

mäßig gegeben ist. Gedanklich analysiert ist aber auch dieses «Weiß» ein<br />

durch Farbneutralisation polarer <strong>Farben</strong>paare entstandenes Grau, das ge·<br />

genüber <strong>der</strong> Farbumgebung lichtüberhellt als ein «Weiß» erscheinen muß<br />

(siehe Fig. 2).<br />

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