06.11.2013 Aufrufe

Gerhard Ott: Zur Entstehung der prismatischen ... - Farben-Welten

Gerhard Ott: Zur Entstehung der prismatischen ... - Farben-Welten

Gerhard Ott: Zur Entstehung der prismatischen ... - Farben-Welten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bildverrückung übergreifen, haben WIr es mit einem <strong>Farben</strong>band o<strong>der</strong><br />

Spektrum beziehungsweise Gegenspektrum zu tun.<br />

Diese Spektren aber wachsen genetisch von den Rän<strong>der</strong>n des Bildes<br />

her gegen die Mitte zusammen. In Wirklichkeit sind daher diese beiden<br />

Spektren nur die äußerst verschwommenen Bil<strong>der</strong> eines schmalen hellen<br />

Streifens auf schwarzem o<strong>der</strong> eines schmalen schwarzen Streifens auf<br />

hellem Grund.<br />

Das gilt es streng festzuhalten, wenn man mit seinen Gedanken in <strong>der</strong><br />

Wirklichkeit selbst bleiben will. Die somit dem äußeren Augenschein<br />

nach dem verrückten Bild eines Hell- o<strong>der</strong> Dunkelstreifens ganz unähnlich<br />

erscheinenden bei den Spektren dürfen uns nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

daß sie eben doch nur Grenzfälle von Bildverrüclwngen darstellen<br />

und gar nichts an<strong>der</strong>es. Und was hier für die «subjektive» Erscheinung<br />

<strong>der</strong> bei den Spektren gilt, wird sich im folgenden als genau<br />

so evident für die beiden objektiven Spektren erweisen.<br />

Hier ist aber wie<strong>der</strong> einer <strong>der</strong> Blickpunkte erreicht, wo es sich zeigt,<br />

wie Goethe ein Spektrum als äußerste Metamorphose einer Bildverrückung<br />

zu begreifen vermag, indem er es aus den Randfärbungen zusammenwachsen<br />

sieht und so im Verfolgen seiner <strong>Entstehung</strong> sein eigentliches<br />

wahres Sein enträtselt. Aus dieser genetischen o<strong>der</strong> Metamorphosenbetrachtungsweise<br />

kommt er nun auch im Gegenüberstellen <strong>der</strong> bei den<br />

Spektren zu seinem beson<strong>der</strong>,en <strong>Farben</strong>kreis (s. Fig.3) o<strong>der</strong> bei>ser <strong>Farben</strong>sechsstern<br />

(auch Fig. 3). Man braucht dazu nur das Licht- und das<br />

Finsternisspektrum, o<strong>der</strong> sagen wir bes,ser das positive Spektrum (mit<br />

dem Grün in <strong>der</strong> Mitte) und das negative Spektrum (mit dem Pfirsichblüt<br />

in <strong>der</strong> Mitte), einan<strong>der</strong> entgegenzustellen und dann die beiden<br />

gleichsam ineinan<strong>der</strong> zu «verschränken».<br />

Zu dem <strong>Farben</strong>sechsstern aber kommt man unmittelbar, wenn man<br />

die <strong>Farben</strong>endfolge betrachtet, in welche die beiden Spektren übergehen,<br />

wenn die <strong>Farben</strong> Gelb und Blau in Grün einerseits, die <strong>Farben</strong> Violett<br />

und Rot in Pfirsichblüt an<strong>der</strong>erseits ganz aufgegangen sind. Wenn diese<br />

zwei <strong>Farben</strong> in <strong>der</strong> jeweiligen dritten ihre Existenz aufgegeben haben,<br />

um in dieser gemeinsam weiterzuexistieren, dann reduzieren sich die<br />

beiden Spektren mit ihren fünf Grundfarben auf zwei solche von je drei<br />

und zwar:<br />

24<br />

das positive Spektrum (Lichtstreifen) auf die drei <strong>Farben</strong>:<br />

Rot-Grün-Violett,<br />

das negative Spektrum (Dunkelstreifen) auf die drei <strong>Farben</strong>:<br />

Blau-Pfirsichblüt-Gelb.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!