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Gerhard Ott: Zur Entstehung der prismatischen ... - Farben-Welten

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<strong>Zur</strong> <strong>Entstehung</strong> <strong>der</strong> <strong>prismatischen</strong> <strong>Farben</strong><br />

I<br />

Die menschheitsgeschichtliche Situation bis heute<br />

Wohl kaum ein Vorgang unter allen bisher beobachteten physikalischen<br />

Erscheinungen hat die Gemüter jemals bis heute so sehr bewegt, wie die<br />

<strong>Entstehung</strong> <strong>der</strong> <strong>prismatischen</strong> <strong>Farben</strong>. Darunter versteht man bekanntlich<br />

diej enigen farbigen Erscheinungen, die wahrgenommen werden können,<br />

wenn man mit dem Auge durch einen keilförmig zulaufenden Glaskörper,<br />

Prisma genannt, hindurchschaut. Man bemerkt dabei, wie die so angeschauten<br />

Gegenstände in mannigfaltigster Weise mit farbigen Rän<strong>der</strong>n gesäumt<br />

erscheinen. Zugleich mit den beiden an<strong>der</strong>en Tatsachen, daß die<br />

durch ein solches Prisma gesehenen Gegenstände von <strong>der</strong> Stelle gerückt<br />

und in ihren Formen teilweise verän<strong>der</strong>t, gekrümmt erscheinen, fällt jedem<br />

Beobachter als Wichtigstes ein unerhört lebhaftes <strong>Farben</strong>spiel auf. Es umflutet<br />

alle Gegenstände da, wo diese flächenhaft aneinan<strong>der</strong>grenzen. Und<br />

so ist es nur zu verständlich, wenn sich dem menschlichen Gemüt angesichts<br />

dieser völlig überraschend auftretenden <strong>Farben</strong>welt die Frage aufdrängt,<br />

wie es denn zu diesen farbigen Erscheinungen kommen könne.<br />

Man nehme nur einmal ein Prisma zur Hand, also einen irgendwie<br />

keilförmig gestalteten Glaskörper und überzeuge sich selbst von <strong>der</strong> Stärke<br />

dieser Wahrnehmung! Man wird ein lebhaftes Gefühl für die Rätselhaftigkeit<br />

dieser <strong>Farben</strong> nicht unterdrücken können und das Verlangen in sich<br />

tragen, die Ursachen dieser <strong>Farben</strong>tstehung deutlicher zu erfassen. Verstärkt<br />

wird dieses Verlangen noch dadurch, wenn man durch dasselbe<br />

Prisma, statt selbst hindurchzusehen, einen schmalen hellen Lichtstreifen<br />

fallen läßt. Man erblickt dann auf einem dahintergestellten weißen Schirm<br />

ein in Regenbogenfarben erstrahlendes gekrümmtes farbiges Band, das<br />

sogenannte <strong>Farben</strong>spektrum. Zu den «subjektiven» Wahrnehmungen, die<br />

man also selbst beim Durchschauen durch das Prisma hat, kommt somit<br />

eine «objektive» Wahrnehmung hinzu und verstärkt das Rätselvolle dieser<br />

<strong>Farben</strong>tstehung noch weiter.<br />

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