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Gerhard Ott: Zur Entstehung der prismatischen ... - Farben-Welten

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Dehnt man diesen Versuch auf die oben besprochene Anordnung eines<br />

konzentrischen Kreisrings aus, so kann man mit <strong>der</strong>selben Konvexlinse (z.<br />

B. einer großen Plankonvexlinse, auf <strong>der</strong> sich an <strong>der</strong> ebenen Fläche beliebige<br />

Figuren aufkleben lassen!) zuerst vor dem Focus einen außen rotgelben,<br />

innen bläulichen - nach dem Focus einen außen bläulichen, innen<br />

rot-gelben konzentrischen Kreisring erzeugen. Der eine kann allein durch<br />

einfache Bewegung in den an<strong>der</strong>en - und zwar in gleicher Größe - übergeführt<br />

werden, wobei sich aber beide Farbrän<strong>der</strong> vertauschen. Daß dies<br />

so sein muß, ist aus dem früher Gesagten ohne weiteres verständlich, da<br />

nach dem Brennpunkt (mit <strong>der</strong> gleichzeitigen Bildumkehrung!) ja wie<strong>der</strong>um<br />

eine Ausweitung des Lichtkörpers erfolgt, und so die Gesetzmäßigkeit<br />

gelte~ muß, die wir direkt schon bei <strong>der</strong> Bikonkavlinse beobachtet haben.<br />

Eine noch weitere Steigerung - ganz im Sinne von Goethes Vorgehen<br />

in seinen «Beiträgen zur Optik» - können wir diesen Versuchen aber noch<br />

durch entsprechende Verengung des kreisförmigen Lichtausschnitts geben.<br />

(Es stellt dies zugleich die Parallele zu unserem Vorgehen in den Betrachtungen<br />

II und III, Figuren 2 und 6 dar.) Durch diese Verengung können<br />

wir es zu einer Annäherung des gelben und blauen Farbrandes bringen,<br />

bis sich das ganze kreisringförmige Lichtband, über das aus dem schließlichen<br />

Ineinan<strong>der</strong>greifen von Gelb und Blau neu-entstehende Grün, Zu<br />

einem vollständigen <strong>Farben</strong>kreisbogen, einem Vollregenbogen, auflöst!<br />

Und kleben wir auf jede <strong>der</strong> bei den Linsen einen schwarzen Kreisring gleicher<br />

Größe, so sehen wir auch wie<strong>der</strong> das Bild des «Gegenregenbogens»<br />

entstehen, indem aus dem Rot und Violett nach Annäherung und schließlichem<br />

Ineinan<strong>der</strong>spiel <strong>der</strong> <strong>Farben</strong> das neuentstehende Pfirsichblüt aufleuchtet.<br />

Das positive und das negative Spektrum, wie es schon in den Betrachtungen<br />

11 und III (Figuren 2 und 6) vor uns stand, haben wir nun in<br />

einer Kreisringanordnung wie<strong>der</strong> vor uns. Jedoch sind wir über die Betrachtungen<br />

des Abschnittes IV jetzt zugleich in das Geheimnis <strong>der</strong> Natur<br />

eingedrungen und haben im inneren Erkenntnisprozeß nachgeschaffen,<br />

was die Natur an Wirksamkeiten betätigte, um die Erscheinung selbst hervorzubringen.<br />

Wir sind mit unserem Geiste «ins Innere <strong>der</strong> Natur» gelangt,<br />

wir haben «das Gewahrwerden <strong>der</strong> Idee in <strong>der</strong> Wirklichkeit» vollzogen.<br />

Gerade bei den ringförmig auftretenden Farbri\n<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Linsen, die<br />

sich erst bei Verengung zu den Spektren metamorphosieren, ist so beson<strong>der</strong>s<br />

deutlich zu verfolgen, wie - um hier wie<strong>der</strong> mit Goethes Worten zu<br />

sprechen - «das Helle» über das Dunkle zieht und die blau-violetten <strong>Farben</strong><br />

entstehen, o<strong>der</strong> «das Dunkle» über das Helle und dabei die rot-gelben<br />

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