Gerhard Ott: Zur Entstehung der prismatischen ... - Farben-Welten
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Zumindest scheinen die angeführten Zeitsymptome, die mutigen Arbeiten,<br />
Forschungen und Aeußerungen dieser Wissenschafter <strong>der</strong> Gegenwart<br />
jeden aufzufor<strong>der</strong>n, sich das Wesentlichste <strong>der</strong> Anschauungen Goethes erneut<br />
und noch intensiver vor die Seele zu· rücken. Es müssen diese Fragen<br />
immer wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Erkenntnisbemühung und Wahrheitsprüfung vieler Menschen<br />
vorgelegt werden, bis die damit angeschnittenen Fragen einer wirklichkeitsgesättigten<br />
Lösung zugeführt sind. Dies sollte aber so geschehen,<br />
daß man nicht bloß Goethes Ansichten historisch wie<strong>der</strong>holt, son<strong>der</strong>n sie<br />
in entscheidenden Punkten weiterentwickelt und mit den heutigen Mitteln<br />
vervollständigt und ergänzt, ja auch korrigiert, wo dies nötig erscheint. 14<br />
Man wird aber sehen, wenn man solches unternimmt, daß man doch an den<br />
Grundanschauungen Goethes über das Entstehen <strong>der</strong> <strong>Farben</strong> nichts zu än<strong>der</strong>n<br />
notwendig hat, son<strong>der</strong>n nur bei komplizierteren o<strong>der</strong> Goethe noch<br />
unbekannten Phänomenen die Wege aufzeigen muß, wie sich dieselben auf<br />
seine Grundlagen zurückführen lassen. Die Bedeutung des von ihm und<br />
seinem Interpreten und Fortsetzer Rudolf Steiner für die Menschheit Geleisteten<br />
wird dadurch nur noch sichtbarer werden.<br />
In dieser Arbeit soll dies insbeson<strong>der</strong>e mit den so grundlegenden <strong>prismatischen</strong><br />
Versuchen selbst geschehen, wo eine solche Untersuchung in <strong>der</strong><br />
Tat noch zu leisten ist und als wichtige Aufgabe vorliegt. .<br />
1 Englischer Titel: "Optics, or a Treatise of the Reflections, Refractions, Inflections<br />
and Colours of Light.»<br />
2 Martin Gebhardt, Goethe als Physiker, G. Grotesche Verlagsbuchhandlung, Berlin<br />
1932, S.10.<br />
3 Es muß um <strong>der</strong> Wahrheit willen abträglich erscheinen, diesen fundamentalen Gegen·<br />
satz in den Anschauungen Goethes und Newtons irgendwie verwischen o<strong>der</strong> verklei·<br />
nern zu wollen, wie es öfters von «Wohlwollenden» geschieht, die doch gerne eine<br />
Brücke zwischen Goethes und Newtons Anschauungen schlagen und so «die beiden<br />
großen Geister miteinan<strong>der</strong> «versöhnen» möchten. Ein solches Bemühen wäre nur ein<br />
schlechter Dienst für den nach Wahrheit suchenden Menschengeist.<br />
4 Rudolf Steiner, Goethes Weltanschauung, Phil.·Anthrop. Verlag, Neuauflage 1918,<br />
S.144.<br />
5 Rudolf Steiner, Goethes Weltanschauung, Neuauflage 1918, S.145. Der letzte Satz<br />
vom Verfasser unterstrichen.<br />
6 ebendort, S. 133.<br />
7 ebendort, S. 145.<br />
8 Wie<strong>der</strong>gabe <strong>der</strong>selben außer in Fachzeitschriften in den amerikanischen Zeitschriften<br />
«Fortune» Mai 1959 und «The Scientific American» Mai 1959. Diese Versuche<br />
laufen auf das Folgende hinaus: Land machte u. a. 2 Schwarzweiß· Aufnahmen von<br />
möglichst buntfarbigen Objekten, jedoch so, daß er die Aufnahmen durch verschie·<br />
denfarbige Filter vornahm. Dann projizierte er die beiden Schwarzweiß-Aufnahmen<br />
in Form von Diapositiven durch dieselben Filter mit 2 Projektionsapparaten auf<br />
einen Schirm und brachte dann die Bil<strong>der</strong> zur völligen Deckung. Dabei beobachtete<br />
er das Wie<strong>der</strong>erscheinen aller bei dem Aufnahmeobjekt vorhanden gewesenen <strong>Farben</strong>,<br />
selbst wenn die Filter nur geringe Farbunterschiede bzw. Wellenlängen-.Unter-<br />
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