Gerhard Ott: Zur Entstehung der prismatischen ... - Farben-Welten

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mit Recht sagen können: das an dem ebenen Spiegel reflektierte Licht ist nach der Reflexion so beschaffen, daß wir es seinem Ausbreitungsvorgang nach auch erhalten wür,den, wenn wir annähmen, daß es nicht über den Spiegel von L zu uns gekommen, sondern ohne Spiegel von einem Punkte L' ausgegangen wäre. Ein in solcher Weise von L' ausgehendes Licht würde also, was seine Ausbreitung anbelangt, vollkommen gleichwertig sein dem von L ausgehenden, dann aber noch an AB gespiegelten Licht. Was ergiht aber nun eine solche offenbar voll berechtigte Ueberlegung im Falle des Eintritts eines Lichtkegels in ein dichteres Medium? Of·fenbar das nun Nichtmehr-Zusammenkommen dieser Lichtrichtungen in einem Punkte, der als Ersatzlichtquelle des Wasser-Lichtkörpers für die frühere punktförmige Lichtquelle gelten könnte. Sondern die Lichtrichtungen des Wasser-Lichtkörpers geben, nach rückwärts verlängert (was auch Grävell z. B. übersehen hatF4), nicht einen gemeinsamen Leuchtpunkt mehr, sondern einen kurvenförmig auseinandergezogenen Leuchtkörper, in dessen Spitze freilich die Hauptlichtkraft vereinigt ist. Was in der Aufrißzeichnung von Fig.9 als nach abwärts gerichtete Kurve mit einer Spitze oder einem Rückk~hrpunkt erscheint, ist natürlich räumlich genommen ein trichterförmig nach abwärts gerichteter Leuchtkörper, der an Stelle des früheren Leuchtpunktes getreten ist. (Die Spitze dieses Leuchtkörpers liegt auf Grund des Snelliusschen Gesetzes in 4/ 3 des senkrechten Abstandes der früheren Lichtquelle von der Wasseroberfläche.) Was hat nun diese Tatsache, die unabhängig von der bereits besprochenen Verengerung, Schrumpfung des Lichtkegels als Ganzem eintritt, zur Folge? Offenbar dasselbe, was sich ergibt, wenn wir die punktförmige Lichtquelle durch eine nicht-punktförmige dieser besonderen Gestalt ersetzt hätten! Diese aber würde, wie alle nicht-punktförmigen Lichtquellen sofort unscharfe Licht-Schattengrenzen hervorrufen. Eine irgendwie räumlich ausgedehnte Lichtquelle - und das ist sogar beim einfachen Licht der in einer bestimmten Größe erscheinenden Sonnenscheibe zu beobachten - besitzt nicht mehr die Möglichkeit, scharfe Licht-Schattengrenzen zu bilden. Sondern sie bewirkt, daß dieSle Grenzen von Licht und Dunkelheit verschwimmen, in verschiedenen Helligkeits- und Dunkelheitsgraden ineinander kontinuierlich übergehen. Die genauere Art dieser Uebergangszonen aher hängt wesentlich von der Gestalt des Lichtkörpers und der Lichtstärkeverteilung auf ihm ab. Der hier sich als Ersatzlichtquelle für Lichtvorgänge im Wasser darstellende Lichtkörper kann als ein solcher angesehen werden, dessen Hauptlichtausstrahlung von der Spitze L des trichterförmigen Leuchtkörpers, 60
dessen übriges Licht aber in erster Näherung von einem Kranz von Leuchtpunkten ausgeht, die etwas oberhalb dieser Spitze kreisförmig angeordnet sind. (Diese Vereinfachung der Wirklichkeit ist hier nur vorgenommen, um uns gedanklich an den Vorgang heranzutasten; sie muß natürlich, wie ein Gerüst an einem Bau, nachträglich wieder abgetragen werden.) Im ebenen Schnitt ergibt sich dadurch aber als erste Näherung für die so charakterisierte Lichtquelle eine Anordnung von drei Lichtquellen in geringem Abstand, von denen die stärkere nach vorne zu, die schwächeren L 1 ----_~I /,. ,\ ,/.-_--- -G;)- -'Or_ /i/, ... ~', ~, , \ " L " " I ; \\" ~~~J; :.--," , ~ ;:-, \//1" 1 \ I \) ; ) , i \ 1 \ , 1 I~ \ , , \ \ , I 1 \ , I 1 \ \ I I 1 \ \ , I 1 \ \ , I, \ \ I I 1 \ \ I 11 \I I ," I I '; \\ , I, \ , I I I I I l(e ... "ncht tt 111 Kern ..... sd, a.tt-eh c b a b' 61
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