Gerhard Ott: Zur Entstehung der prismatischen ... - Farben-Welten
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schiede aufwiesen. Er zeigte also, daß man nahezu alle <strong>Farben</strong> e(halten kann, wenn<br />
. man nur von 2 reinen Schwarzweiß-Bil<strong>der</strong>n mit verschiedenen Hell-Dunkel-Werten<br />
ausgeht (Filterwirkung !) und diese sich überdeckenden Hell-Dunkel-Zonen mit<br />
denselben Farbfiltern übereinan<strong>der</strong>projiziert.<br />
9 In Englisch: «A theory of colour that has stood for nearly 300 years has suddenly<br />
been overthrown» - und: .<br />
«Scientists have believed that if they measured precisely the wave-Iengths of any<br />
given bundle of light-waves reaching the eye, they could say with assurance wh at<br />
colours the eye should see un<strong>der</strong> all conditions. While the word <br />
had a certain elasticity, to be sure, no one suspected that it would prove so elastic<br />
as to be meaningless. This is wh at Land had now demonstrated so brilliantly and<br />
convincingly that every text-book dealing with colour will have to be rewritten.»<br />
(Aus «Fortune» May 1959).<br />
10 Dies sind die in Analogie zu den 7 Tönen aufgestellten «7 Regenbogenfarben» Newtons,<br />
die er im weißen Lichte schon enthalten glaubt und mit Hilfe des Prismas als<br />
Spektrum zur Erscheinung bringt, um auf Grund dieses Experimentes je<strong>der</strong> Farbe<br />
auch eine feste unverän<strong>der</strong>liche Wellenlänge zuzuweisen.<br />
11 «We are taught from kin<strong>der</strong>garten that red, orange, yellow, green, blue, indigo,<br />
and violet have about them a deep immutability. Even without being aware that<br />
our knowledge <strong>der</strong>ives from Newtons experiments of nearly 300 years ago, we<br />
believe that red, like every other colour has a certain characteristic, a certain wavelength<br />
and that without that measurable wave-Iength being present, the eye cannot<br />
see the colour red and so on with any other colouf.» (Aus: «Fortune» May 1959).<br />
12 Goethes Weltanschauung, Neuauflage 1918, S.142.<br />
13 W. Heitler, «Der Mensch und die naturwissenschaftliche Erkenntnis», Verlag F.<br />
Vieweg & Sohn, Braunschweig 1961.<br />
14 Siehe dazu den Aufsatz des Verfassers in <strong>der</strong> «Menschenschule» Heft 6/7 1962:<br />
«Versuch, das Phänomen <strong>der</strong> farbigen Schatten von einer neuen Seite her zu betrachten.»<br />
II<br />
Die genetische Methode Goethes für: die Erfassung des positiven und<br />
negativen Spektrums beim Sehvorgang.<br />
Die innere Konsequenz seiner <strong>Farben</strong>lehre<br />
Im Vorhergehenden 15 wurde deutlich zu machen versucht, wie grundlegend<br />
verschieden die Ansatzpunkte zum Erfassen de.s Spektrums bei<br />
Goethe und Newton liegen. 16 Um nun aber den Versuch zu machen, die<br />
heute so wenig bekannte Art <strong>der</strong> Betrachtung Goethes fortzuführen und<br />
auch zu neuen Resultaten in seinem Sinne zu gelangen, ist es notwendig,<br />
das bereits von ihm Ausgeführte und Dargestellte voll ins Bewußtsein<br />
zu heben. Erst dann kann es auch in seinen wesentlichen Erreichnissen<br />
zutreffend charakterisiert werden.<br />
Dabei sei <strong>der</strong> Leser nochmals aufgefor<strong>der</strong>t, em Prisma einfachster<br />
Art selbst zur Hand zu nehmen und sich durch selbstangestellte Versuche<br />
16