06.11.2013 Aufrufe

Gerhard Ott: Zur Entstehung der prismatischen ... - Farben-Welten

Gerhard Ott: Zur Entstehung der prismatischen ... - Farben-Welten

Gerhard Ott: Zur Entstehung der prismatischen ... - Farben-Welten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

förmig begrenzten Lichtkörper vor sich geht, so können uns die Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Lichtrichtungen ein deutliches Bild <strong>der</strong>selben geben_ Abgesehen<br />

davon, daß <strong>der</strong> Lichtkörper insgesamt in sich zusammengedrängt<br />

erscheint, bemerken wir, daß das Licht um so stärker von seiner ursprünglichen<br />

Richtung abgelenkt wird, je schräger das von <strong>der</strong> Lichtquelle L ausgehende<br />

Licht auf die Wasseroberfläche auftrifft. Das aber zeigt uns, daß<br />

die Bedrängnis, welche das Licht bei seinem plötzlichen Eintritt ins Wasser<br />

erfährt, durchaus eine nicht gleichmäßige für den ganzen Lichtkörper ist,<br />

son<strong>der</strong>n daß diese gegen dessen Mitte zu in einer geringeren Ablenkung<br />

des Lichtes sich manifestiert als gegen den Rand desselben. Wir wollen<br />

diese Tatsache hier nur einmal ansprechen, ohne sie noch in ihrer ganzen<br />

Tragweite zu untersuchen. Festhalten wollen wir hier nur, daß offenbar<br />

<strong>der</strong> gesamte Lichtkörper beim Eintritt in das dichtere Medium eine Umgestaltung<br />

erfährt, die nicht nur seine Ausbreitung als Ganzes, son<strong>der</strong>n offensichtlich<br />

auch die bisherige gleichmäßige, homogene Gestalt desselben<br />

verän<strong>der</strong>t.<br />

Wir wollen unser Augenmerk jedoch zunächst nochmals auf die Ver·<br />

än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> äußeren Licht-Schattengrenze richten. Dazu können wir<br />

sagen: Würde man die kreisrunde beleuchtete Fläche betrachten, die <strong>der</strong><br />

von Lausgehende Lichtkörper auf dem Boden des Glasgefäßes hervorrufen<br />

würde, solange in diesem noch kein Wasser sich befindet, so würden wir<br />

eine hellerleuchtete, kreisförmig scharf begrenzte Lichtfläche wahrnehmen.<br />

Sobald wir uns nun das Gefäß mit Wasser angefüllt denken - und wir<br />

können diesen Versuch ja ganz real mit einem genügend großen Wassertrog<br />

durchführen -, so können wir beobachten, daß diese beleuchtete Kreisfläche<br />

zusammenschrumpft, sich verengt, daß sie aber gleichzeitig - trotz<br />

<strong>der</strong> ganz punktförmig angenommenen Lichtquelle! - jetzt einen unscharfen<br />

Rand erhält, <strong>der</strong>, bei genügen<strong>der</strong> Wassertiefe (etwa 1 m), deutlich rötlichgelb<br />

gefärbt erscheint. Dabei itSt zu beachten, daß die Beobachtung des<br />

Schrumpfens, des Unscharf- und Farbigwerdens <strong>der</strong> Licht-Schattengrenze<br />

nicht durch das Wasser hindurch erfolgen darf, son<strong>der</strong>n von <strong>der</strong> Gegenseite<br />

her. 73 Denn nur so ist das sonst subjektiv eintretende Phänomen für<br />

den durch das Wasser dringen müssenden Blick ausgeschaltet!<br />

Wie lassen sich die Schrumpfung, die Unschärfe und die Färbung <strong>der</strong><br />

Licht-Schattengrenze verstehen? - Zunächst die in <strong>der</strong> Verengung <strong>der</strong><br />

beleuchteten Kreisfläche sich ausdrückende Schrumpfung des Lichtkegels:<br />

Wir müssen sie, Goethes Methode folgend, unmittelbar aus dem sachlichen<br />

Vorgang selbst herleiten können. Dies ist aber auch gut möglich. Wir müssen<br />

nur das sich ausbreiten-wollende Licht als ein Kraltendes ansehen, so<br />

57

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!