Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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420 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99)<br />
Dies bedeutet jedoch nicht, dass diese Instrumente – sofern ein solcher Wille vorh<strong>an</strong>den<br />
ist – nicht zum Zwecke der Diskriminierung benutzt werden können, indem sie entsprechend<br />
geh<strong>an</strong>dhabt werden.<br />
Entgegen der aus den vorliegenden Erklärungsmodellen resultierenden Erwartungen<br />
führt die Mehrzahl der Studien zu dem Ergebnis, dass die Fähigkeiten bzw. die Eignung<br />
von (gleichwertigen) Bewerbern und Bewerberinnen gleich bewertet wurden. Bedauerlicherweise<br />
wurde in den meisten Experimenten darauf verzichtet, die Versuchspersonen<br />
zu einer endgültigen Auswahlentscheidung zu ver<strong>an</strong>lassen. Die wenigen hierzu<br />
vorliegenden Hinweise deuten darauf hin, dass es in dieser abschließenden Phase des<br />
Auswahlprozesses zur <strong>an</strong>genommenen Benachteiligung von Frauen kommt. Wie und<br />
warum diese Entscheidungen zust<strong>an</strong>de kommen, liegt weitgehend im Dunkeln.<br />
In dem Mosaik Personalauswahl fehlen noch viele Steine. Einige Kenntnislücken<br />
wurden bereits ben<strong>an</strong>nt; in diese Rubrik gehören auf jeden Fall auch das sogen<strong>an</strong>nte<br />
Kriterienproblem und die Durchsicht der Bewerbungsunterlagen. Die betriebliche Praxis<br />
nutzt in überwiegendem Maße die gegebenen methodischen Möglichkeiten nicht.<br />
Der die Frauendiskriminierung betreffende Forschungsst<strong>an</strong>d ist ebenfalls fragmentarisch.<br />
All diese Lücken gilt es zu schließen. Eine allgemeine methodische Verbesserung<br />
der Eignungsdiagnostik trägt bereits zu einer spürbaren Verringerung des Diskriminierungspotentials<br />
bei.<br />
Bei dieser Lückenschließung sind wenigstens zwei Aspekte im Auge zu behalten.<br />
Es gilt erstens nicht nur die Bedingungen zu identifizieren, unter denen eine Diskriminierung<br />
von Frauen zu erwarten ist, sondern auch den genauen Anteil zu bestimmen,<br />
den jeder dieser Faktoren hier<strong>an</strong> hat. Zweitens sollten künftige Untersuchungsdesigns<br />
modifiziert werden, d.h. <strong>an</strong> realen Auswahlprozessen in Unternehmen <strong>an</strong>setzen. Aufgrund<br />
der Sensibilität des Forschungsgegenst<strong>an</strong>des erscheint es opportun, ihn <strong>an</strong> solchen<br />
Personen zu erforschen, die mit den positiven und negativen Konsequenzen ihres<br />
H<strong>an</strong>delns auf längere Sicht konfrontiert sind.<br />
Ulrich Menges<br />
Ältere Mitarbeiter als betriebliches Erfolgspotential *<br />
Betreuer: Prof. Dr. Winfried Hamel, Heinrich-Heine-Universität<br />
Düsseldorf<br />
In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit und eines vielfach zu beobachtenden Personalabbaus<br />
wird aus arbeitsmarktpolitischer Sicht der Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
für jüngere Arbeitnehmer der Vorzug vor der Beschäftigung älterer Mitarbeiter<br />
gegeben.<br />
*<br />
Die Dissertation wird voraussichtlich im Herbst 1999 im Wirtschaftsverlag Bachem<br />
publiziert.