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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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<strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99) 423<br />

Anlass, sondern auch das tragende Element der Umstrukturierungsüberlegungen der gegebenen<br />

betrieblichen Aufgabe bilden.<br />

Eine <strong>an</strong> der altersbedingten Veränderung der Fähigkeiten orientierte Umstrukturierung<br />

der betrieblichen Aufgabe k<strong>an</strong>n im Prinzip zu Stellenaufgaben führen, deren Anforderungen<br />

ausschließlich altersbedingt steigende bzw. altersstabile Fähigkeiten gegenüberstehen<br />

oder – realistischer – zu Stellenaufgaben, deren Anforderungen nicht ausschließlich<br />

altersbedingt steigende bzw. altersstabile Fähigkeiten gegenüberstehen, so<br />

dass eine mehr oder minder eingeschränkte Leistungsfähigkeit vorliegt. Nach diesem<br />

Kriterium entscheidet sich auch, ob eine Vollzeittätigkeit oder eine zeitlich eingeschränkte<br />

Tätigkeit, die weder aus betriebswirtschaftlicher Sicht noch <strong>an</strong>gesichts der<br />

Mitarbeiterinteressen unterschätzt werden sollte, in Betracht kommt.<br />

Wenn m<strong>an</strong> die Umstrukturierung der betrieblichen Aufgabe als aufw<strong>an</strong>dsträchtige<br />

Notwendigkeit einer Weiterbeschäftigung betrachtet und die betriebswirtschaftliche<br />

Sinnhaftigkeit einer Weiterbeschäftigung älterer Mitarbeiter unter Einbezug dieser<br />

Notwendigkeit beurteilt, ist es in einem ersten Schritt erforderlich,<br />

den Aufw<strong>an</strong>d für eine Diagnose altersbedingter Veränderungen relev<strong>an</strong>ter Fähigkeiten,<br />

<br />

<br />

<br />

den Aufw<strong>an</strong>d, der unmittelbar mit der Umstrukturierung zusammenhängt sowie<br />

den Aufw<strong>an</strong>d für den Einsatz geeigneter personalwirtschaftlicher Maßnahmen zur<br />

Lösung der Probleme, die bei einer Umstrukturierung der betrieblichen Aufgabe<br />

entstehen,<br />

den unter Zugrundelegung betriebswirtschaftlicher Kriterien abgeleiteten potentiellen<br />

Vorteilen einer Weiterbeschäftigung entgegenzustellen.<br />

Eine Umstrukturierung der betrieblichen Aufgabe verursacht jedoch nicht nur<br />

Aufwendungen, sondern führt auch zu Erträgen. Diese müssen in einem zweiten Schritt<br />

in die Überlegungen einbezogen werden. Dabei ergibt sich jedoch das Problem, dass die<br />

Ertragsgrößen, die aus einer Umstrukturierung der betrieblichen Aufgabe resultieren –<br />

<strong>an</strong>ders als die in der Regel qu<strong>an</strong>tifizierbaren Aufw<strong>an</strong>dsgrößen – einen qualitativen Charakter<br />

haben und damit nur unvollkommen in ökonomisch qu<strong>an</strong>tifizierbare Größen umdefiniert<br />

werden können. Damit ist eine exakte Bestimmung des Nettoeffektes, der sich<br />

aus der Differenz der potentiellen Vorteile einer Weiterbeschäftigung und den Aufwendungen<br />

und Erträgen aus dem Umstrukturierungserfordernis ergibt, nahezu ausgeschlossen.<br />

Um so bedeutender erscheint deshalb die Messung des Gesamterfolges der Umstrukturierung,<br />

die allerdings bei den Maßstäben einer Normalleistung, der Arbeitszufriedenheit<br />

oder bei Anwendung von Scoring-Modellen jeweils spezifische Probleme aufwirft. Diese<br />

Probleme dürfen allerdings nicht dazu führen, dass eine Umstrukturierung, die die conditio<br />

sine qua non für eine Weiterbeschäftigung älterer Mitarbeiter bildet, grundsätzlich unterbleibt.<br />

Vielmehr gilt es, auch nicht qu<strong>an</strong>tifizierbare Ertragsgrößen einer Umstrukturierung<br />

der betrieblichen Aufgabe ihrer Bedeutung entsprechend zu würdigen.<br />

Einen wichtigen Ansatzpunkt für eine Erweiterung der Überlegungen bildet die<br />

Aufhebung der Annahme eines gegebenen Analysezeitpunktes. Damit wird darauf aufmerksam<br />

gemacht, dass es personalwirtschaftliches Bestreben sein muss, so früh wie<br />

möglich adäquat auf die altersbedingte Veränderung von Fähigkeiten zu reagieren. Al-

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