Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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396 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99)<br />
Christopher Lohm<strong>an</strong>n<br />
Org<strong>an</strong>isation dauerhafter Kooperation *<br />
Betreuer: Prof. Dr. B. Schauenberg, Universität Freiburg<br />
Gegenst<strong>an</strong>d und theoretische Grundlagen<br />
Ziel der Arbeit ist die Ableitung und Diskussion von Bedingungen, unter denen die<br />
Dauerhaftigkeit von Interaktionsbeziehungen dazu beitragen k<strong>an</strong>n, Anreizen zu Fehlverhalten<br />
in problematischen Interaktionssituationen entgegenzuwirken. Hintergrund<br />
der Themenstellung ist die Überlegung, dass menschliche Akteure u.a. d<strong>an</strong>n ein Interesse<br />
haben, von solchen Verhaltensweisen abzusehen, wenn die H<strong>an</strong>dlungen aufgrund der<br />
im Rahmen ihrer dauerhaften Beziehungen drohenden Konsequenzen unvorteilhaft erscheinen.<br />
Die Möglichkeit der Verhinderung defektiver (bzw. der Förderung kooperativer)<br />
Verhaltensweisen durch diese Dauerhaftigkeitseffekte besteht jedoch nicht losgelöst<br />
von bestimmten kritischen Bedingungen, die sich auch als Stolpersteine auf dem<br />
Weg zur Überwindung von Verhaltensproblemen durch Dauerhaftigkeit verstehen lassen.<br />
In der Arbeit werden die Bedingungen im Rückgriff auf die Theorie wiederholter<br />
Spiele für unterschiedliche Interaktionsbeziehungen herausgearbeitet.<br />
Dauerhaftigkeitsmech<strong>an</strong>ismen lassen sich nach der Situation, in der es Kooperationsprobleme<br />
zu überwinden gilt, unterscheiden. Grundsätzlich geht es in der Arbeit um<br />
Dauerhaftigkeitseffekte, die in Interaktionszusammenhängen greifen, die durch Wiederholung<br />
derselben Interaktionsstruktur gekennzeichnet sind. Diese Wiederholungsmech<strong>an</strong>ismen<br />
lassen sich nach der Struktur, innerhalb derer es Kooperationsprobleme zu<br />
überwinden gilt, untergliedern.<br />
Im ersten Teil der Arbeit wird untersucht, unter welchen Bedingungen sich Kooperationsprobleme<br />
überwinden lassen, wenn eine Interaktionssituation mit demselben<br />
Partner bzw. denselben Partnern wiederholt und ein Spieler, der <strong>an</strong>dere ausbeutet, damit<br />
bedroht wird, von den ausgebeuteten Spielern bestraft zu werden. Die Funktionsweise<br />
solcher als Grundmech<strong>an</strong>ismus begreifbaren unstrukturierten Wiederholungsmech<strong>an</strong>ismen<br />
wird ausführlich erörtert. Die Diskussion der eingehend untersuchten Mech<strong>an</strong>ismen<br />
systematisiert die mittlerweile umfassende Theorie wiederholter Spiele. Gleichsam als<br />
Referenzpunkt bereitet die Diskussion die nachfolgende Analyse von Vari<strong>an</strong>ten vor.<br />
Denn da unstrukturierte Wiederholungsmech<strong>an</strong>ismen zugleich die einfachste Form von<br />
Wiederholungsmech<strong>an</strong>ismen darstellen, k<strong>an</strong>n, ausgehend von hierfür abgeleiteten kritischen<br />
Bedingungen dauerhafter Kooperation, untersucht werden, welche Auswirkungen<br />
Veränderungen der Interaktionssituation haben.<br />
*<br />
Die Arbeit wurde zur Veröffentlichung in der Reihe „Beiträge zur Personal- und<br />
Org<strong>an</strong>isationsökonomik“ <strong>an</strong>genommen. Die Reihe wird von Prof. Dr. U. Backes-<br />
Gellner, Universität zu Köln, und Prof. Dr. M. Kräkel, Universität Bonn, herausgegeben<br />
und erscheint im <strong>Hampp</strong> <strong>Verlag</strong>.