Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

Personalforschung an Hochschulen (ZfP 4/99) 357
Organisationskulturveränderung durch Personalentwicklung in ihrer Effektivität untersucht.
Aufbauend auf dieser Analyse werden ein erweitertes Verständnis von Personalentwicklung
in der öffentlichen Verwaltung und Ansatzpunkte zu dessen Umsetzung
entwickelt.
Die Dissertation gliedert sich nach folgendem Untersuchungsaufbau:
Nach der Einleitung wird in Kapitel 2 zunächst der konzeptionelle Untersuchungsrahmen
entwickelt. Nach einer Analyse der Beiträge zur Verwaltungskulturforschung
wird deren Verständnis von Verwaltungskultur in Begriff, Funktionen und Veränderbarkeit
durch die Ergebnisse der Organisationskulturforschung erweitert. Anschließend
wird der Begriff Verwaltungs-Organisationskultur definiert, und es werden die Anforderungen
an seine Abbildung in einem Leitbild dargestellt. In Kapitel 3 wird anhand der
Ergebnisse von Experteninterviews, die die Verfasserin durchgeführt hat, an fünf Punkten
belegt, weshalb, aus der Perspektive der Mitarbeiter betrachtet, eine Veränderung
der hergebrachten Verwaltungs-Organisationskultur notwendig ist.
Als ein Instrument zur Veränderung der Verwaltungs-Organisationskultur wird in
Kapitel 4 die Personalentwicklung vorgestellt. Dazu wird zunächst der von der Verfasserin
gewählte Personalentwicklungsbegriff, der insbesondere auf den Aspekt der Motivation
abstellt, definiert. Es folgt unter Einschluss einer kritischen Würdigung ein
Überblick über die wichtigsten Inhalts- und Prozesstheorien zur Mitarbeitermotivation.
Abschließend wendet sich dieses Kapitel der Frage zu, wie Personalentwicklung
einen Beitrag zur Veränderung von Verwaltungs-Organisationskultur leisten kann. Die
Ausführungen dieses 4. Kapitels bilden den theoretischen Hintergrund für die nachfolgenden
Kapitel 5-7, die sich mit konkreten Ansätzen zur Personalentwicklung in der
öffentlichen Verwaltung auseinandersetzen. Bei dieser Analyse von Veränderungsprozessen
werden zwei Ebenen berücksichtigt, die der Organisation selbst und die
der Menschen in Organisationen. Da Veränderungsprozesse nur dann erfolgreich ablaufen
können, wenn sie sich sowohl auf der Akteurs- wie auch auf der Systemebene abspielen,
wird diese Dualität in der Untersuchung auch berücksichtigt.
Ausgehend von diesen Prämissen wendet sich Kapitel 5 mit der Analyse der Personalentwicklung
durch das Gesetz zur Reform des öffentlichen Dienstrechts (Reformgesetz)
zunächst der Systemebene zu. Dabei wird in einem zweiten Schritt auch die
Frage diskutiert, ob das dem Reformgesetz zugrundeliegende Leitbild der hergebrachten
Grundsätze des Berufsbeamtentums gem. Art. 33 Abs. 5 GG noch ein effektives Leitbild
für die Verwaltungs-Organisationskultur nach dem sog. Neuen Steuerungsmodell
sein kann. Dazu werden die in Zusammenhang mit den motivationsteigernden Maßnahmen
des Reformgesetzes stehenden hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums
auf ihre Funktionsadäquanz im Hinblick auf das sog. Neue Steuerungsmodell untersucht.
Kapitel 6 leitet dann mit den Personalentwicklungsstrategien der Verwaltungsreformpraxis
zur Akteursebene über. Es werden unter Berücksichtigung ausgewählter Praxisbeispiele
monetäre und nicht-monetäre Anreizmodelle zunächst vorgestellt und anschließend
in ihrer motivationssteigernden Wirkung diskutiert. Ausgehend von den
festgestellten Defiziten werden für ein erweitertes Verständnis von Personalentwicklung