Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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<strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99) 363<br />
aus: Die Ziele der <strong>an</strong> einer Auswahl beteiligten oberen und obersten Führungskräfte und<br />
deren Verhalten im betrieblichen Auswahlprozess.<br />
Im ersten Haupteil dieser Arbeit wird deshalb nicht nur ein System von Zielen für<br />
die Auswahl externer Weiterbildungsver<strong>an</strong>staltungen der betrachteten Zielgruppe gebildet,<br />
sondern es wird auch <strong>an</strong> ausgewählten Zielinhalten aufgezeigt, wie Beziehungen<br />
zwischen Zielen interpretiert werden können. Als Basis hierfür dient eine kritische Best<strong>an</strong>dsaufnahme<br />
und Analyse bestehender Zielkataloge.<br />
Aber erst die Betrachtung der Entscheidungsprozesse und somit des Verhaltens der<br />
Entscheidungspersonen stellt einen Bezug zwischen der rationalen Systemwelt betrieblicher<br />
Entscheidungen und der betrieblichen Realität her. Ziel der Ausführungen im<br />
zweiten Hauptteil ist es deshalb, das Verhalten der betrieblichen Entscheidungspersonen<br />
in der Auswahl externer Weiterbildungsver<strong>an</strong>staltungen strukturiert zu beschreiben und<br />
im Hinblick auf individuelle Fehler und Konfliktpotentiale zu hinterfragen.<br />
Das beschriebene Auswahlproblem tritt besonders deutlich zu Tage bei oberen<br />
Führungskräften größerer und großer Unternehmen, bei denen regelmäßig ein erhebliches<br />
Mitspracherecht bei sie selbst betreffenden Weiterbildungsentscheidungen oder<br />
auch eine mehr oder minder weitgehende Autonomie in diesen Entscheidungen <strong>an</strong>genommen<br />
werden k<strong>an</strong>n. Die exponierte Stellung oberer Führungskräfte in der Unternehmenshierarchie<br />
und die wirtschaftliche Bedeutung ihrer betrieblichen H<strong>an</strong>dlungen lassen<br />
gleichzeitig zielgruppenspezifische Besonderheiten in der Auswahl von externen<br />
Weiterbildungsver<strong>an</strong>staltungen vermuten.<br />
Ableitung eines Zielsystems für die Auswahl externer Weiterbildungsver<strong>an</strong>staltungen<br />
für obere Führungskräfte<br />
Die generelle Formulierung eines Ziels betrieblicher Weiterbildung für obere Führungskräfte<br />
ist nicht ausreichend operational, um mit ihrer Hilfe konkrete Weiterbildungsver<strong>an</strong>staltungen<br />
auswählen zu können. Dieses Oberziel wird deshalb in Unterbzw.<br />
Einzelziele aufgespalten. Um der Forderung nach Vollständigkeit des <strong>an</strong>gestrebten<br />
Zielsystems gerecht zu werden, wird in einem ersten Schritt ein umfassender Katalog<br />
betrieblicher Personalentwicklungs- und Weiterbildungsziele für Führungskräfte abgeleitet,<br />
bevor in einem zweiten Schritt diese Ziele vor dem Hintergrund von Anforderungen<br />
der betrieblichen Aufgaben oberer Führungskräfte auf ihre Relev<strong>an</strong>z speziell für die<br />
Auswahl externer Weiterbildungsver<strong>an</strong>staltungen für obere Führungskräfte geprüft<br />
werden.<br />
Die in diesem System gen<strong>an</strong>nten Fundamentalziele lassen sich in zwei Kategorien<br />
einteilen: Personalpolitische Ziele, die im Kontext betrieblicher Personalpolitik fundamental<br />
für die betriebliche Weiterbildung sind, und Unternehmensziele, die den für das<br />
Unternehmen umfassendsten und grundlegenden Maßstab widerspiegeln.<br />
Die Einzelziele betrieblicher Weiterbildung lassen sich als Aspekte von übergeordneten<br />
Zwischenzielen zu Kategorien zusammenfassen. Die größte Gruppe bilden<br />
entsprechend ihrer vorr<strong>an</strong>gigen Bedeutung für die Weiterbildung die Qualifikationsziele,<br />
die nach fachlicher, sozialer und konzeptioneller Kompetenz weiter untergliedert<br />
sind.