Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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<strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99) 345<br />
Strategische Entscheidungen des Personalm<strong>an</strong>agements folgen weitgehend ökonomischen<br />
Kalkülen. Ziel der Arbeit ist es, vor diesem Hintergrund die Herausbildung<br />
von Personalfreisetzungsstrategien zu <strong>an</strong>alysieren. Das zentrale Anliegen besteht darin,<br />
Personalfreisetzungsstrategien zu identifizieren und deren Effizienz <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d von Kostenaspekten<br />
zu beurteilen. In der aktuellen Diskussion zum Thema Personalfreisetzungsstrategien<br />
und -alternativen werden zwar Faktoren wie Effizienzsteigerungen und<br />
Kostensenkung berücksichtigt, der Schwerpunkt liegt aber auf Komponenten wie der<br />
Freisetzungsalternative oder aber der Einzelfaktoren wie z.B. rechtlichen Aspekten.<br />
Somit setzt die Arbeit <strong>an</strong> einem Defizit der bisherigen Forschung <strong>an</strong>: Einer theoretisch<br />
fundierten Gesamtbetrachtung, die Aussagen über die ökonomische Vorteilhaftigkeit<br />
einzelner strategischer Konzepte zur Personalfreisetzung ermöglicht.<br />
Um Personalfreisetzungsalternativen als Umsetzung einer Strategie, die einem<br />
ökonomischem Kalkül folgt, zu begreifen, werden zunächst Ursachen, Alternativen und<br />
rechtliche Rahmenbedingungen sowie deren Wirkungen <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d der aktuellen Diskussion<br />
aufgearbeitet. Die Entwicklung des Erklärungsmodells für Personalfreisetzungsstrategien<br />
erfolgt in vier Schritten: Theoretische Grundlegung, Aufarbeitung der Ursachenforschung<br />
für Personalfreisetzung, Herausarbeiten der Charakteristika sowie der Kontrollmech<strong>an</strong>ismen<br />
von Beschäftigungsverhältnissen und der Ableitung von Personalfreisetzungsstrategien<br />
für verschiedene Personalsegmente.<br />
Ausg<strong>an</strong>gspunkt der Modellentwicklung ist die der Arbeit zugrundeliegende Tr<strong>an</strong>saktionskostentheorie,<br />
die aus dem relev<strong>an</strong>ten Theoriespektrum mit Situations-, Population<br />
Ecology-, Resource Dependency- und Tr<strong>an</strong>saktionskosten<strong>an</strong>satz, gewählt wird. Das<br />
Resümee der Theoriewahl entspricht der Generalthese der Arbeit: Unternehmen wählen<br />
die Personalfreisetzungsstrategie, bei der die Summe von Produktions- und Tr<strong>an</strong>saktionskosten<br />
je Beschäftigungsverhältnis am niedrigsten ist.<br />
In der tr<strong>an</strong>saktionskostentheoretischen Grundlegung der Arbeit findet m<strong>an</strong> einen<br />
Beitrag zur Weiterentwicklung der einschlägigen Diskussion der Messproblematik von<br />
Tr<strong>an</strong>saktionskosten. Der vorgestellte Lösungs<strong>an</strong>satz operationalisiert die Tr<strong>an</strong>saktionskosten<br />
auf der Basis der Personalersatzkosten, die aus unterschiedlichen Personalfreisetzungsstrategien<br />
entstehen.<br />
Zur Systematisierung der Personalfreisetzungsursachen knüpft der Verfasser <strong>an</strong><br />
dem Begriff der Unsicherheit von Lawrence/Lorsch und Dunc<strong>an</strong> <strong>an</strong>. W<strong>an</strong>del der Technologie,<br />
wirtschaftliche Schw<strong>an</strong>kungen, saisonale Nachfrageänderungen sowie Umsatzrückg<strong>an</strong>g<br />
und Automatisierung seien beispielhaft gen<strong>an</strong>nt. Personalfreisetzungsstrategien<br />
können demzufolge in einer Dimension der Unsicherheit positioniert werden.<br />
Dabei charakterisieren Informationsm<strong>an</strong>gel bezüglich der Umweltfaktoren in einer<br />
Entscheidungssituation sowie eine Mehrdeutigkeit der kausalen Beziehung bei einer<br />
Entscheidung den Begriff der Unsicherheit. Die Dimensionen der Unsicherheit werden<br />
in der Arbeit jedoch nur als Auslöser nicht als kausale Einflussgröße der Effizienz der<br />
Freisetzungsstrategie betrachtet.<br />
Der dritte Analyseschritt konzentriert sich auf die Eruierung der Bedeutung von<br />
Beschäftigungsverhältnissen, die in der bisherigen Diskussion zur Personalfreisetzung<br />
nur wenig Beachtung gefunden haben. Die Bedeutung von Beschäftigungsverhältnissen