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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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340 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99)<br />

tions-maßnahmen auf die Erklärungs<strong>an</strong>sätze der sozialwissenschaftlichen Systemtheorie<br />

zurückgegriffen.<br />

Die gen<strong>an</strong>nten Theorie<strong>an</strong>sätze sind mit der deskriptiv-verhaltenswissenschaftlichen<br />

Entscheidungstheorie durchaus kompatibel. Trotz einer Inkommensurabilität der gewählten<br />

Theorien k<strong>an</strong>n davon ausgeg<strong>an</strong>gen werden, dass <strong>an</strong>gesichts der Komplexität<br />

des Forschungsgegenst<strong>an</strong>des ein wesentlicher Erkenntnisfortschritt nur durch Theorienvielfalt<br />

erreicht wird.<br />

Methoden, Umf<strong>an</strong>g der Stichprobe<br />

Das Methodeninstrumentarium für die empirische Fundierung wissenschaftlicher<br />

Aussagen setzt sich aus folgenden Elementen zusammen:<br />

mehrphasige, mündliche, unst<strong>an</strong>dardisierte Befragungen von Vertretern der Betriebsleitung,<br />

der Personalabteilung sowie des Betriebsrats in 12 Unternehmen verschiedener<br />

Br<strong>an</strong>chen im Zeitraum der Jahre 1992 bis 1997<br />

Dokumenten<strong>an</strong>alysen (z.B. Betriebsvereinbarungen, Unternehmensporträts)<br />

Medien<strong>an</strong>alyse (insbesondere Zeitungsberichte über die betroffenen Unternehmen<br />

<br />

bzw. über die Entwicklung des werkvertraglichen Fremdpersonaleinsatzes)<br />

fallstudienhafte Längsschnittbetrachtung in drei Unternehmen, die sich als Untersuchungsform<br />

sowohl der Beobachtung als auch mündlichen Tiefeninterviews als Untersuchungsmethode<br />

<strong>an</strong>nimmt.<br />

Zweifelsohne reicht der durch erhebliche Zug<strong>an</strong>gsbarrieren reduzierte Erhebungsumf<strong>an</strong>g<br />

von <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs 57 Unternehmen auf 12 Unternehmen für eine qu<strong>an</strong>titative Untersuchung<br />

zur Ermittlung signifik<strong>an</strong>ter Zusammenhänge nicht aus. Er dient jedoch als<br />

Grundlage für ein exploratives Vorgehen in einem Forschungsfeld, in welchem es zum<br />

derzeitigen St<strong>an</strong>d <strong>an</strong> systematischen, theoriefundierten Arbeiten im Bereich der Personalwirtschaftslehre<br />

m<strong>an</strong>gelt.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Ergebnisse<br />

Trotz zahlreicher Restriktionen im Bereich des Arbeits- und des Werkvertragsrechts<br />

ist eine intensivere Nutzung des werkvertraglichen Fremdpersonaleinsatzes<br />

zu beobachten.<br />

Sowohl exogene als auch endogene Machtgrundlagen determinieren die Wahrnehmung<br />

personalpolitischer Interessen des Betriebsrats im Rahmen des Implementierungsprozesses.<br />

Der Linienvorgesetzte nimmt während des Implementierungsprozesses die Rolle<br />

eines Machtpromotors ein. Die Interessen der betroffenen Linienabteilung stimmen<br />

dabei nicht in allen Bel<strong>an</strong>gen mit den unternehmenspolitischen Zielvorstellungen<br />

überein.<br />

Die intensivere Nutzung des werkvertraglichen Fremdpersonaleinsatzes bewirkt einen<br />

Bedeutungsverlust der Personalabteilung. Kennzeichnend für den Legitimationskonflikt<br />

der Personalabteilung ist, dass sie einerseits unternehmenspolitische<br />

Ziele zur Reduzierung des Eigenpersonalbest<strong>an</strong>des umsetzen muss, <strong>an</strong>dererseits

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