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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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328 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99)<br />

Untersuchungsergebnisse und weiterführende Fragestellungen<br />

Die sich ergebenden empirischen Befunde haben große Bedeutung für das Projektcontrolling,<br />

denn sie bilden den Grundstock für eine zielgruppenadäquate Gestaltung<br />

der Koordinationsinstrumente und deren Einsatz. Deskriptive Statistiken (sowohl für die<br />

Gesamtstichprobe als auch die Teilstichproben ‘BWL-Psychologie’, ‘Professoren-<br />

Mitarbeiter’ und ‘Forscher mit und ohne interdisziplinärer Erfahrung’) und/oder faktorund<br />

diskrimin<strong>an</strong>z<strong>an</strong>alytische Ergebnisse liegen unter <strong>an</strong>derem für folgende Bereiche<br />

vor:<br />

Anreiz- und Motivstruktur der befragten Wissenschaftler<br />

Nutzenerwartung <strong>an</strong> und Einstellung zu Interdisziplinarität in den Sozialwissenschaften<br />

Beurteilung situationsgestaltender Koordinationsvariablen<br />

Untersuchung von Attribuierungstendenzen bei der Beurteilung potentieller Erfolgsfaktoren<br />

interdisziplinärer Forschungsprojekte<br />

Beurteilung disziplinenbedingter Einflussfaktoren und deren Relev<strong>an</strong>z für die Koordination<br />

interdisziplinärer Forschungsprojekte<br />

Zudem wurde mittels einer nonmetrischen Multidimensionalen Skalierung (nMDS)<br />

der kognitiv-motivationale Wahrnehmungsraum der befragten Wissenschaftler in Bezug<br />

auf<br />

<br />

<br />

Arbeitszufriedenheit und -motivation sowie<br />

Bedeutung der Scientific Community für Professoren, Habilit<strong>an</strong>den und Doktor<strong>an</strong>den<br />

untersucht.<br />

Die Einbeziehung von Eigenschaften der Projektbeteiligten k<strong>an</strong>n – ausgehend vom<br />

Einsatz eines St<strong>an</strong>dardinstrumentariums – in drei Stufen erfolgen: der erste Schritt hin<br />

zu einer stärkeren Einbindung des Faktors ‘Mensch’ besteht in der Berücksichtigung<br />

durchschnittlicher Persönlichkeitsausprägungen der Gesamtstichprobe (mehrheitsorientierte<br />

Betrachtung). Die zweite Stufe einer verhaltenswissenschaftlichen Ausrichtung der<br />

Koordination interdisziplinärer Forschungsprojekte wird über die Integration disziplinenbedingter<br />

Unterschiede zwischen den Forschern umgesetzt. Auch hierbei stehen<br />

Durchschnittsbetrachtungen im Vordergrund, diese sind jedoch stärker <strong>an</strong> den Besonderheiten<br />

der zu steuernden Zielgruppen ausgerichtet. Die letzte Stufe der Aufnahme der<br />

empirischen Ergebnisse in die Gestaltung des Projektcontrolling mündet in der Berücksichtigung<br />

spezifischer Persönlichkeitsmerkmale bestimmter Forschertypen, was zu einem<br />

stark <strong>an</strong> den Individuen ausgerichteten Projektcontrolling führt.<br />

Resümierend bleibt festzuhalten, dass die zum Teil erheblichen Unterschiede zwischen<br />

den Forschern (z.B. bei der Bewertung unterschiedlicher Anreize bzw. Anreizsysteme)<br />

eine stärkere Ausrichtung auf deren Charakteristika unumgänglich macht, wenn<br />

eine zielgruppenadäquate Lösung gesucht wird. In Anbetracht der Tatsache, dass herkömmliche<br />

Projektcontrolling<strong>an</strong>sätze das menschliche Moment weitgehend außen vor<br />

lassen, stellt bereits eine mehrheitsorientierte Berücksichtigung persönlicher Eigenschaften<br />

einen erheblichen Fortschritt dar. Trägt m<strong>an</strong> den Spezifika interdisziplinärer<br />

Forschungsprojekte Rechnung, indem auf ein disziplinenorientiertes Projektcontrolling

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