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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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<strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99) 427<br />

de der impliziten Modellierung. Diese sieht allein die Vorgabe von Rahmengrößen vor,<br />

innerhalb derer die Modellösung bedarfsgerecht arbeitskraftspezifische Arbeitszeitmuster<br />

generiert, welche zu den rechtlichen Grenzen gerecht werdenden Personaleinsatzplänen<br />

zusammengesetzt werden. Dabei werden in den Modellen der reinen Personalbereitstellungspl<strong>an</strong>ung<br />

die ökonomischen Arbeitgeberinteressen durch die Minimierung<br />

der Personalkosten berücksichtigt. Die Arbeitszeitwünsche der Arbeitnehmer – wie sie<br />

z.B. als Sollvorschrift in Tarifverträgen zu finden sind – finden ihren Niederschlag in<br />

den Zielfunktionen der folgenden Personaleinsatzpl<strong>an</strong>ungsmodelle. Die Lösungen der<br />

Modelle weisen – entgegen dem sonst üblichen Vorgehen in der wissenschaftlichen Literatur<br />

der impliziten Modellierung – stets komplette Arbeitszeitmuster aus. Einleitend<br />

wird zudem erstmals systematisch der Aufbau von Implikationen unter Verwendung<br />

von Binärvariablen so dargestellt, dass deren Formulierung auch auf <strong>an</strong>dere Sachverhalte<br />

übertragen werden k<strong>an</strong>n.<br />

Die Pl<strong>an</strong>ungsbereiche des shift-scheduling (Pl<strong>an</strong>ung stundenbezogener Arbeitszeiten<br />

für den Pl<strong>an</strong>ungszeitraum Tag), des days-off-scheduling (tagesbezogener Arbeits-<br />

/Freizeiten für ein- und mehrwöchige Pl<strong>an</strong>ungszeiträume) sowie des tour-scheduling<br />

(stundenbezogener Arbeitszeiten für ein- und mehrwöchige Pl<strong>an</strong>ungszeiträume) werden<br />

stets nach den theoretisch abgeleiteten Arbeitszeitformen strukturiert. Dadurch ergeben<br />

sich im shift-scheduling zunächst sechs verschiedene Abbildungssituationen je nach<br />

dem, ob Arbeitszeitdauern ohne Pausenerfordernis oder mit einem Pausenerfordernis<br />

von einer halben oder einer g<strong>an</strong>zen Stunde vorliegen und ob die Arbeitszeitdauer pro<br />

Arbeitskraft und Tag als Datum in das Modell eingeht oder innerhalb eines Rahmens<br />

frei gewählt werden k<strong>an</strong>n. Die Modelle des days-off-scheduling unterscheiden sich d<strong>an</strong>ach,<br />

ob nur eine Höchstzahl oder auch eine Mindestzahl zusammenhängender Arbeitstage<br />

gefordert wird und die Zahl zusammenhängender Freizeittage restriktiv oder<br />

wenig restriktiv begrenzt ist. Die Modelle des tour-scheduling, welche eine Synthese<br />

der Problemstellung des shift- und des days-off-scheduling darstellen, sind grundsätzlich<br />

d<strong>an</strong>ach unterteilt, ob die Dauer und Lage der Arbeitstage bereits vorbestimmt sind<br />

und in dem zu formulierenden Modell nur noch über die Dauer und Lage der Arbeitsstunden<br />

pro Tag entschieden wird (sukzessive Vorgehensweise), oder ob innerhalb eines<br />

Modells sowohl über die Dauer und Lage der Arbeits-/Freizeittage als auch über die<br />

Dauer und Lager der Arbeitsstunden pro Tag entschieden wird (simult<strong>an</strong>e Vorgehensweise).<br />

Letzteres Vorgehen hat den Vorteil, dass die Pl<strong>an</strong>ung eines vollen Arbeitstages<br />

mit relativ geringer Arbeitszeitdauer durch ein bedarfsgerechtes Verlängern der Arbeitsstunden<br />

<strong>an</strong> einem bereits eingepl<strong>an</strong>ten Arbeitstag vermieden werden k<strong>an</strong>n. In beiden<br />

Fällen des tour-scheduling spielt die Einhaltung der gesetzlich vorgegebenen Mindestruhezeit<br />

der Arbeitskräfte zwischen zwei Einsätzen eine zentrale Rolle.<br />

Alle Pl<strong>an</strong>ungsbereiche werden zusätzlich um die Problemstellung der qualitativen<br />

Bereitstellungs- und Verwendungsmehrdeutigkeit ergänzt. Dabei wird ersichtlich, dass<br />

der Einsatz mehrfachqualifizierter Arbeitskräfte, die unterschiedliche Tätigkeitsarten<br />

ausführen können, unter Kostengesichtspunkten zu günstigeren Einsatzplänen führen<br />

können. Alle zentralen Modelle werden zum besseren Verständnis mit einem Beispiel<br />

unterstützt. In den Beispielen werden wiederholt reale Daten diverser Dienstleistungsbereiche<br />

verarbeitet.

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