06.01.2014 Aufrufe

Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

424 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99)<br />

lerdings werfen die Diagnose und die Messung des – individuell unterschiedlichen –<br />

Eintrittszeitpunktes von Fähigkeitsveränderungen gravierende Probleme auf.<br />

Eine zweite Erweiterung der Überlegungen betrifft die simult<strong>an</strong>e Berücksichtigung<br />

von Anforderungen, die der Tatsache Rechnung trägt, dass Anforderungen – ebenso wie<br />

Fähigkeiten – einer zeitlichen Veränderung unterliegen und sich im Zeitablauf eine<br />

Ausweitung bzw. Reduzierung des Umf<strong>an</strong>gs bzw. der Qualität relev<strong>an</strong>ter, aus den Anforderungen<br />

einer betrieblichen Aufgabe abgeleiteter Fähigkeiten ergeben k<strong>an</strong>n. In diesem<br />

Zusammenh<strong>an</strong>g besteht das zentrale Problem darin, dass eine Analyse, die zwei<br />

unabhängige Variablen simult<strong>an</strong> berücksichtigt, nicht zu eindeutigen Aussagen bzw.<br />

Ergebnissen gel<strong>an</strong>gen k<strong>an</strong>n.<br />

Die Analyse lässt sich ferner um den Ged<strong>an</strong>ken ergänzen, dass die Leistungsfähigkeit<br />

zu jedem Zeitpunkt auch das Resultat einer personalwirtschaftlichen Förderung darstellt.<br />

Damit wird auf die Bedeutung einer die Weiterbeschäftigungsentscheidung determinierenden,<br />

frühzeitigen und prinzipiell perm<strong>an</strong>enten Beteiligung älterer Arbeitnehmer<br />

<strong>an</strong> Personalentwicklungs- und Weiterbildungsmaßnahmen hingewiesen.<br />

Der Untersuchungsgegenst<strong>an</strong>d der Weiterbeschäftigung lässt sich zudem um die Frage<br />

der betriebswirtschaftlichen Sinnhaftigkeit einer Einstellung älterer Mitarbeiter erweitern.<br />

Letztlich ist vorstellbar, Überlegungen zur Nutzung altersbedingt veränderter bzw.<br />

sich altersbedingt verändernder Fähigkeiten auf der Grundlage einer rein fähigkeitsorientierten<br />

Untersuchung <strong>an</strong>zustellen, die im Gegensatz zur bisherigen Analyse nicht von<br />

einem aufgabenorientierten Ansatz einer zu einem Zeitpunkt gegebenen betrieblichen<br />

Aufgabe mit einer gegebenen Summe von Anforderungen ausgeht, sondern direkt bei<br />

der Untersuchung der altersbedingten Veränderung von Fähigkeiten <strong>an</strong>setzt. In diesem<br />

Fall gibt es keine Trennung in relev<strong>an</strong>te und nicht relev<strong>an</strong>te Fähigkeiten, wenn nach einer<br />

optimalen Allokation von Fähigkeiten gesucht wird. Ein solcher Ansatz bietet den<br />

Vorteil, dass Umstrukturierungsmöglichkeiten hier weder durch das Erfordernis der Erfüllung<br />

der betrieblichen Aufgabe noch durch relev<strong>an</strong>te Fähigkeiten begrenzt werden<br />

und deshalb neue Geschäftsstrategien abgeleitet oder neue Geschäftsfelder identifiziert<br />

werden können. Wenn allerdings in einem so charakterisierten Ansatz Fähigkeiten als<br />

unabhängige Variable und darüber hinaus durch Alter oder Personalentwicklung als dynamisierbar<br />

betrachtet werden, tritt das zentrale Problem auf, dass sich eine Vielzahl<br />

von Fähigkeitsprofilen ergibt, denen eine Stellenaufgabe zugeordnet werden müsste.<br />

Bei einem solchen Ansatz ist es schwer festzulegen, welche der im Prinzip unbegrenzten<br />

Fähigkeiten im Rahmen einer Stellenaufgabe genutzt werden sollten. Allein diese<br />

Überlegung zeigt, dass eine Aufgabenorientierung keineswegs obsolet ist und nur eine<br />

Kombination von Aufgaben- und Fähigkeitsorientierung die Frage der betriebswirtschaftlich<br />

sinnvollen Nutzung altersbedingt veränderter bzw. sich verändernder Fähigkeiten<br />

einer Lösung näherbringen k<strong>an</strong>n.<br />

Eine Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse sowie daraus folgende Implikationen<br />

für Forschung und Praxis beschließen die Ausführungen. Im letztgen<strong>an</strong>nten Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

wird insbesondere auf die Bedeutung der Nutzung altersbedingt veränderter<br />

Fähigkeiten als Wettbewerbsfaktor, die Notwendigkeit des Überdenkens der Entlohnung<br />

im Zuge einer Umstrukturierung der betrieblichen Aufgabe sowie die Implikatio-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!