Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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438 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99)<br />
können. Dementsprechend kristallisieren sich zwei Aspekte heraus, die für die vorgelegte<br />
Arbeit von maßgeblicher Relev<strong>an</strong>z sind:<br />
Einmal sind es kognitive und sozio-emotionale Determin<strong>an</strong>ten des Denkens und<br />
H<strong>an</strong>delns der (hier: jap<strong>an</strong>ischen) Wissensträger, die subjektiv neue Ideen erfahren, generieren,<br />
teilen und umsetzen. Sofern diese innovationsrelev<strong>an</strong>ten Determin<strong>an</strong>ten durch<br />
den kulturspezifischen Modus der personellen Identitätsauslegung (Construal of Self)<br />
bedingt sind, werden sie unter die Lupe genommen.<br />
Zweitens geht es darum, wie die Denk- und H<strong>an</strong>dlungsfähigkeiten dieser Wissensträger<br />
von der sie beschäftigenden Org<strong>an</strong>isation beeinflusst und zu einem synergetischen<br />
Bündel integriert werden, das nachhaltige Vorteile im globalen technologischen<br />
Innovationswettbewerb zu erzielen ermöglicht.<br />
Das Bindeglied zwischen diesen Aspekten – den Menschen, der Org<strong>an</strong>isation und<br />
ihren Wettbewerbsvorteilen – stellt ein Phänomen dar, das in der vorliegenden Dissertationsarbeit<br />
als hum<strong>an</strong>- und wissensbasierte Innovationsidentät bezeichnet wird. Es h<strong>an</strong>delt<br />
sich dabei um<br />
eine auf spezifischen kognitiven und sozio-emotionalen Fähigkeiten der Org<strong>an</strong>isationsmitglieder<br />
bzw. dem kulturspezifischen Construal of Self basierende beständige<br />
kollektive Kernfähigkeit der Org<strong>an</strong>isationsmitglieder<br />
zu einer bestimmten Art und Weise der innovationsrelev<strong>an</strong>ten Wissensh<strong>an</strong>dhabung<br />
sowie<br />
das Commitment der Org<strong>an</strong>isationsmitglieder zu dieser bestimmten Art der Wissensh<strong>an</strong>dhabung,<br />
die von ihrer Org<strong>an</strong>isation beeinflusst werden und<br />
eine fundamentale Grundlage für die Vorteile im Innovationswettbewerb bilden.<br />
Dementsprechend wird in der vorgelegten Dissertation im Rahmen eines g<strong>an</strong>zheitlichen<br />
ged<strong>an</strong>klichen Konstruktes die Argumentation auf folgenden fünf interdependenten<br />
Abstraktionsebenen geführt:<br />
der Ebene der Identitätsauslegung einer Person bzw. des kulturspezifischen Construal<br />
of Self ,<br />
der Ebene der aus dem Construal of Self resultierenden individuellen und kollektiven<br />
Kernfähigkeiten der Unternehmensmitglieder,<br />
der Ebene der auf den Kernfähigkeiten der Unternehmensmitglieder basierenden und<br />
sie gleichzeitig beeinflussenden personalbezogenen Routinen des Unternehmens,<br />
der Ebene der auf diesen personalbezogenen Routinen aufbauenden Kernfähigkei-<br />
<br />
ten des Unternehmens und<br />
der Ebene der aus diesen Kernfähigkeiten des Unternehmens resultierenden Wettbewerbsvorteile.<br />
Basierend auf diesen Ausführungen in drei Hauptteilen der Arbeit werden im abschließenden<br />
Kapitel relev<strong>an</strong>te Konsequenzen für die deutschen Unternehmen als Wettbewerber<br />
der jap<strong>an</strong>ischen gezogen und Vorschläge zur inhaltlichen Gestaltung eines<br />
personalwirtschaftlichen Wissens- und Innovationsm<strong>an</strong>agements in Deutschl<strong>an</strong>d gemacht.<br />
Die zentrale Hypothese der Arbeit k<strong>an</strong>n zusammenfassend wie folgt formuliert werden: