Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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352 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99)<br />
wertbare Fragebögen bei der Auswertung berücksichtigt werden. Die Überprüfung der<br />
Hypothesen erfolgte mit Hilfe des Verfahrens der multiplen Regression und wurde getrennt<br />
nach Hierarchiestufen für die Unternehmensspitze, die mittlere Führungsebene<br />
und den Bereich der Führungskräfte, die erstmals eine Führungsposition innehaben,<br />
durchgeführt.<br />
Die empirischen Ergebnisse stehen weitgehend im Einkl<strong>an</strong>g mit den theoretischen<br />
Überlegungen, dass ein Zusammenh<strong>an</strong>g zwischen der org<strong>an</strong>isatorischen Ausgestaltung<br />
von Unternehmen und deren Rekrutierungspolitik besteht. Für die oberste Hierarchieebene<br />
konnte beispielsweise ein positiver Einfluss der Spartenorg<strong>an</strong>isation im Gegensatz<br />
zur Funktionalorg<strong>an</strong>isation auf die Wahrscheinlichkeit einer Beförderungspolitik<br />
aus den eigenen Reihen nachgewiesen werden. Theoretisch ist dieser Befund damit zu<br />
erklären, dass die Position des Spartenleiters eine vollständige unternehmerische Funktion<br />
darstellt und somit die Bewährung als Spartenleiter wertvolle Hinweise auf die<br />
Eignung für das Leitungsorg<strong>an</strong> liefert. In funktional strukturierten Unternehmen ist aufgrund<br />
der Unterschiedlichkeit der Aufgabeninhalte der Informationsgehalt im Vorfeld<br />
einer Beförderung in das Leitungsorg<strong>an</strong> geringer. Im mittleren M<strong>an</strong>agement konnten ein<br />
hoher Kooperationsgrad zwischen Führungskräften unterschiedlicher Hierarchiestufen<br />
und die systematische Durchführung von Arbeitsplatzrotation als Einflussfaktoren zu<br />
Gunsten einer Rekrutierungspolitik aus den eigenen Reihen festgestellt werden.<br />
Die Dissertation schließt mit der Diskussion der Untersuchungsergebnisse für die<br />
Personalökonomie und der Empfehlung <strong>an</strong> die betriebliche Praxis, eine Beförderungspolitik<br />
aus den eigenen Reihen nicht „um jeden Preis“ zu verfolgen, sondern vielmehr<br />
die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Reduktion des Fehlbesetzungsrisikos im<br />
Falle einer Entscheidung zu Gunsten einer internen Rekrutierungsstrategie zu beachten.<br />
Literatur<br />
Brexel, Ernst (1994): Die Vermittlung von Führungskräften durch die Bundes<strong>an</strong>stalt für Arbeit<br />
(BA). In: Dahlems, Rolf (Hrsg.): H<strong>an</strong>dbuch des Führungskräfte-M<strong>an</strong>agements. München:<br />
Beck:107-127.<br />
Doeringer, Peter B.; Michael J. Piore (1971): Internal Labor Markets <strong>an</strong>d M<strong>an</strong>power Analysis.<br />
Lexington: Heath.<br />
Scherer, H<strong>an</strong>s-Peter (1990): Fehlentwicklung. M<strong>an</strong>agement Wissen (1990)12: 44-45.<br />
5. Personalentwicklung und Lernprozesse<br />
H<strong>an</strong>s-Jürgen Bruns<br />
Org<strong>an</strong>isationale Lernprozesse bei M<strong>an</strong>agementunterstützungssystemen<br />
*<br />
*<br />
erschienen im Gabler <strong>Verlag</strong>/Deutscher Universitäts-<strong>Verlag</strong>, Wiesbaden, ISBN 3-8244-<br />
6583-3