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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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<strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99) 391<br />

Zur Be<strong>an</strong>twortung der Fragestellung bzw. zur differenzierten Verfolgung der untersuchungsleitenden<br />

These wird der theoretische Rahmen zur Analyse der Steuerung<br />

und Kontrolle Internationaler Joint Venture erarbeitet, wobei zunächst die Tr<strong>an</strong>saktionskostentheorie<br />

im Kontext Internationaler Joint Venture diskutiert und darauf aufbauend<br />

ein grundsätzlicher Joint Venture-Analyserahmen entwickelt wird, bevor dar<strong>an</strong> <strong>an</strong>schließend<br />

Hypothesen zur Steuerung und Kontrolle Internationaler Joint Venture abgeleitet<br />

werden.<br />

Bei der Diskussion der Tr<strong>an</strong>saktionskostentheorie im Kontext Internationaler Joint<br />

Venture haben insbesondere die nachfolgenden Elemente Spezifität und Opportunismus<br />

eine problembezogene Erweiterung erfahren bzw. sind die Variablen strategische Bedeutung<br />

und Vertrauen in die tr<strong>an</strong>saktionskostentheoretische Diskussion aufgenommen<br />

worden.<br />

Die von Williamson aufgrund des Problems der ex <strong>an</strong>te-Identifikation opportunistischer<br />

Individuen eingeführte Verhaltens<strong>an</strong>nahme des Opportunismus wird für Konstellationen,<br />

in denen Informationen über das Ausmaß opportunistischen Verhaltens bzw.<br />

der Abstinenz von Opportunismus vorliegen, durch eine differenzierte Betrachtung berücksichtigt.<br />

Durch die Einführung der Variable Vertrauen, die ein Kontinuum zwischen<br />

strikten Opportunismus und gegenseitigen Goodwill unter Verzicht auf schädigenden<br />

Eigennutz öffnet, wird eine differenziertere Betrachtung menschlichen Verhaltens ermöglicht.<br />

Die Definition des Tr<strong>an</strong>saktionscharakteristikums Spezifität wird problembezogen<br />

erweitert. Faktorspezifität besitzen demnach nicht nur Investitionen, die speziell für den<br />

Joint Venture-Kontext neu generiert werden, wenn diese in der nächstbesten Verwendung<br />

eine geringere Quasirente ausweisen, sondern auch bereits bei den Muttergesellschaften<br />

vorh<strong>an</strong>dene unternehmensspezifische Ressourcen, wenn diese durch die Komplementaritätsargumentation<br />

im Joint Venture eine höhere Quasirente aufweisen als außerhalb<br />

des Joint Venture. Für diese Ressourcen besteht die Gefahr opportunistischen<br />

Verhaltens des Tr<strong>an</strong>saktionspartners. Des weiteren ist es im Rahmen der Joint Venture-<br />

Problematik nicht nur notwendig, das Ausmaß der spezifischen Investitionen zu bestimmen,<br />

sondern diese isolierte Bewertung der spezifischen Investitionen durch das relative<br />

Gewicht der spezifischen Investitionen zwischen den Muttergesellschaften zu ergänzen.<br />

Die strategische Bedeutung des IJV für die Muttergesellschaften wurde als zusätzliches<br />

Tr<strong>an</strong>saktionscharakteristikum in die tr<strong>an</strong>saktionskostentheoretische Argumentation<br />

integriert, um den Stellenwert des Joint Venture im Rahmen der Verfolgung der Unternehmensstrategien<br />

der Muttergesellschaften zu berücksichtigen.<br />

Die Steuerung und Kontrolle als abhängige Variable der Untersuchung wurde nicht<br />

allein durch die Eigentümerstruktur konzeptionalisiert, sondern durch drei Dimensionen,<br />

nämlich den Mech<strong>an</strong>ismen, dem Ausmaß und dem Fokus für eine differenziertere<br />

Analyse geöffnet.<br />

Der auf Basis der vorherigen Überlegungen aufgestellte Rahmen zur effizienten<br />

Steuerung und Kontrolle Internationaler Joint Venture wird in drei Analyseebenen zerlegt:<br />

der strategischen Führungsebene, der operativen Führungsebene und der operati-

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