Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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390 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99)<br />
chung am ehesten geeignete Theorie auszuwählen, kritisch zu diskutieren und ggf. zu<br />
erweitern. Nach einer wissenschaftstheoretischen Diskussion des Resource Dependence<br />
Ansatzes, Spieltheoretischer Ansätze sowie der Tr<strong>an</strong>saktionskostentheorie ist die Wahl<br />
auf die letztere Theorie gefallen, die trotz noch bestehender Schwächen, grundsätzlich<br />
für die Analyse der Fragestellung der Steuerung und Kontrolle Internationaler Joint<br />
Venture als vergleichsweise geeignetsten erscheint.<br />
Die Analyse der Forschungsbeiträge zur Steuerung und Kontrolle von Joint Venture<br />
zeigt, dass noch keine befriedigenden Beiträge vorliegen. Als Defizite bisheriger<br />
Studien können insbesondere <strong>an</strong>geführt werden: die rudimentäre Anwendung zugrunde<br />
liegender Theorien, die Operationalisierung der Steuerung und Kontrolle lediglich durch<br />
die Eigentümerstruktur, die Verwendung von br<strong>an</strong>chenspezifischen <strong>an</strong>statt unternehmensspezifischen<br />
Daten, die Erhebung der Merkmalsausprägungen nur von einer Muttergesellschaft<br />
sowie die fehlende Gewichtung der erklärenden Variablen.<br />
Die Analyse der Joint Venture-Forschung hat zusammenfassend gezeigt, dass dieses<br />
Forschungsfeld insgesamt nachhaltige Beachtung gefunden hat. Während sich jedoch<br />
der Großteil der wissenschaftlichen Ausein<strong>an</strong>dersetzung auf die Fragestellung der<br />
Wahl der Org<strong>an</strong>isationsform Joint Venture konzentriert, hat die Fragestellung der Steuerung<br />
und Kontrolle Internationaler Joint Venture vergleichsweise wenig Beachtung gefunden.<br />
So ist es auch nicht verwunderlich, dass Beiträge zu diesem Problemfeld noch<br />
die erwähnten Defizite aufweisen.<br />
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird daher die Problematik der Steuerung und<br />
Kontrolle Internationaler Joint Venture aufgegriffen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es,<br />
nach bereits getroffener Grundsatzentscheidung für ein Internationales Joint Venture,<br />
auf der Basis tr<strong>an</strong>saktionskostentheoretischer Überlegungen, die Steuerung und Kontrolle<br />
durch die jeweiligen Muttergesellschaften zu <strong>an</strong>alysieren. Basierend auf der Annahme,<br />
dass nicht eine einzige Art und Weise der Steuerung und Kontrolle des Internationalen<br />
Joint Venture aus Sicht der Muttergesellschaften effizient ist, sondern je nach<br />
Ausprägung der Charakteristika der Tr<strong>an</strong>saktion eine unterschiedliche Steuerung und<br />
Kontrolle zu wählen ist, soll <strong>an</strong>alysiert werden, welches Ausmaß, welcher Fokus und<br />
welche Mech<strong>an</strong>ismen der Steuerung und Kontrolle der Muttergesellschaften jeweils effizient<br />
sind.<br />
Die untersuchungsleitende These, die im Rahmen der vorliegenden Arbeit einer<br />
differenzierten Analyse unterzogen wird, k<strong>an</strong>n wie folgt umrissen werden:<br />
Das Ausmaß, der Fokus und die Mech<strong>an</strong>ismen der Steuerung und Kontrolle Internationaler<br />
Joint Venture stellen weder ex <strong>an</strong>te-Dispositionen der Muttergesellschaften<br />
dar, noch existieren universell <strong>an</strong>wendbare H<strong>an</strong>dlungsweisen. Das jeweils effiziente<br />
Gestaltungsmuster, sowohl auf strategischer als auch auf operativer Ebene und aus statischer<br />
sowie dynamischer Perspektive, ist eine Funktion der Generierung bzw. des<br />
Tr<strong>an</strong>sfers unternehmensspezifischer Ressourcen, des strategischen Stellenwertes des Internationalen<br />
Joint Venture für die Muttergesellschaften, der Umweltunsicherheit sowie<br />
der Existenz einer vertrauensvollen Kooperationsbeziehung zwischen den Muttergesellschaften.