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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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<strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99) 339<br />

Umsetzung einer Fremdbezugskonzeption, als Konflikte zwischen den beteiligten personalpolitischen<br />

Entscheidungsträgern aufgrund divergierender Interessen entstehen<br />

können und sich dysfunktional auf unternehmenspolitische Ziele auswirken können.<br />

Der besondere Problemgehalt der Untersuchung liegt darin, Determin<strong>an</strong>ten und<br />

Mech<strong>an</strong>ismen des Implementierungsprozesses zu erschließen. Interpretiert m<strong>an</strong> nach<br />

dem verhaltenswissenschaftlichen Paradigma veränderte personalwirtschaftliche Entscheidungen<br />

als Ergebnis eines sozialen Interaktions- bzw. Verh<strong>an</strong>dlungsprozesses, so<br />

spielt die Umsetzungsphase im Entscheidungsprozess eine zentrale Rolle. Dabei wird<br />

<strong>an</strong>genommen, dass die Akzept<strong>an</strong>z und das Konfliktverhalten der beteiligten personalpolitischen<br />

Entscheidungsträger (Linienm<strong>an</strong>ager, Personalabteilung und Betriebsrat) sowie<br />

unterstützende Koordinationsmaßnahmen einen maßgeblichen Einfluss auf personalwirtschaftliche<br />

Entscheidungen im Betrieb des Werkbestellers ausüben. Die Auswirkungen<br />

der Implementierung auf personalwirtschaftliche Aufgabenfelder der Personalbest<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong>ung,<br />

der Personalbeschaffung, der Personalentwicklung, des Personaleinsatzes<br />

sowie des Personalabbaus werden <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d wirtschaftlicher und sozialer Kriterien<br />

evaluiert.<br />

Theoretische Basis<br />

Das theoretische Fundament der Dissertation bildet im wesentlichen die deskriptivverhaltenswissenschaftliche<br />

Entscheidungstheorie, die durch weitere verhaltenswissenschaftliche<br />

Partialtheorien mit empirischem Bezug ergänzt wird, wie z.B. die Theorie<br />

des Zielbildungsprozesses, Konflikth<strong>an</strong>dhabungstheorien und Machttheorien. Für diese<br />

Theoriewahl sprechen unter <strong>an</strong>derem folgende Faktoren:<br />

Die Themenstellung legt den Schwerpunkt auf mikroorg<strong>an</strong>isationale Aspekte, deren<br />

Phänomene treffend durch die deskriptiv-verhaltenswissenschaftliche Entscheidungstheorie<br />

auf der Aggregationsebene Individuum und Gruppe erklärt werden.<br />

Die Annahme des Interessenpluralismus <strong>an</strong>statt des Interessenmonismus bei der<br />

Erörterung des interpersonellen Entscheidungsprozesses enstpricht der tatsächlichen<br />

Situation bei der Implementierung des werkvertraglichen Fremdpersonaleinsatzes.<br />

<br />

Die verhaltenswissenschaftlichen Annahmen der unvollkommenen Information, der<br />

beschränkten menschlichen Informationsverarbeitungskapazität sowie der Existenz<br />

von „Defekten“ im Entscheidungsverhalten der Entscheidungsträger korrespondieren<br />

mit den empirischen Befunden der Dissertation.<br />

Im Rahmen der Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse über den werkvertraglichen<br />

Fremdpersonaleinsatz ist die deskriptiv-verhaltenswissenschaftliche Entscheidungstheorie<br />

jedoch nicht in der Lage, sämtliche forschungsrelev<strong>an</strong>ten Zusammenhänge<br />

expl<strong>an</strong>atorisch zu erfassen. Beispielsweise werden auf der Basis kontingenztheoretischer<br />

Ansätze das Zusammenwirken wirtschaftlicher und rechtlicher Rahmenbedingungen<br />

mit den Org<strong>an</strong>isations- und Partizipationsstrukturen und darüber hinaus deren Einfluss<br />

auf das Entscheidungsverhalten der beteiligten personalpolitischen Entscheidungsträger<br />

im jeweiligen Betrieb erklärt. Ebenso wird bei der wissenschaftlichen Erörterung<br />

der systemstabilisierenden Funktion von org<strong>an</strong>isatorischen Integrations- und Koordina-

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