Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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392 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99)<br />
ven Funktionsbereichsebene, um eine differenzierte Betrachtung der Steuerung und<br />
Kontrolle zu ermöglichen.<br />
In Theoriebaustein I, der strategischen Führungsebene, erfolgt eine Bestimmung<br />
des grundsätzlichen Steuerungs- und Kontrollbedürfnisses jeder einzelnen Muttergesellschaft<br />
sowie eine Zusammenführung der isolierten Empfehlungen zu Joint Venture<br />
Steuerungs- und Kontrolltypologien. In Abhängigkeit der Ausprägungen von Faktorspezifität<br />
und strategischer Bedeutung wird die Wahl der unterschiedlichen<br />
Kontrolltypologien (Independent JV, Domain<strong>an</strong>t JV, Split Control JV) abgeleitet, wobei<br />
das Split Control JV in Abhängigkeit von dem Verhältnis zwischen Faktorspezifität und<br />
Strategischer Bedeutung zwischen den Muttergesellschaften weiter untergliedert wird in<br />
ein Equally Split und ein Domin<strong>an</strong>t Split Control JV, um der besonderen Problematik<br />
des aktiven Steuerungs- und Kontrollbedürfnisses beider Muttergesellschaften<br />
differenzierter Rechnung zu tragen.<br />
Im Theoriebaustein II werden in Abhängigkeit der Variablen Vertrauen und Umweltunsicherheit<br />
Gestaltungsmuster für die Steuerung und Kontrolle Internationaler<br />
Joint Venture auf operativer Führungsebene abgeleitet. Falls zwischen den Muttergesellschaften<br />
kein widerst<strong>an</strong>dsfähiges Vertrauen besteht, determiniert die jeweilige Steuerungs-<br />
und Kontrolltypologie auf strategischer Führungsebene die effiziente Gestaltung<br />
auf operativer Führungsebene. Besteht jedoch widerst<strong>an</strong>dsfähiges Vertrauen wird das<br />
Joint Venture, unabhängig vom dem gewählten Steuerungs- und Kontrolltypus auf strategischer<br />
Ebene, entweder operativ autonom oder durch die lokale Muttergesellschaft<br />
geführt. Hohe Umweltunsicherheit bei einem operativ geteilten oder operativ domin<strong>an</strong>t<br />
bzw. dominierend gesteuerten Joint Venture führt zu einem hohen Formalisierungs- und<br />
Regulierungsgrad in der operativen Geschäftstätigkeit.<br />
Im Theoriebaustein III wird die Steuerung und Kontrolle des Internationalen Joint<br />
Venture auf Funktionsbereichsebene <strong>an</strong>alysiert. Muttergesellschaften üben auf diejenigen<br />
Funktionsbereiche des Joint Venture insbesondere Steuerung und Kontrolle aus, in<br />
die sie unternehmensspezifische Ressourcen tr<strong>an</strong>sferiert haben.<br />
Abschließend wird ein erster Schritt in Richtung einer dynamischen Analyse vollzogen.<br />
Es wird aufgezeigt, dass die Tr<strong>an</strong>saktionskostentheorie nicht nur für statische<br />
Analysen, sondern entgegen <strong>an</strong>derslautender Kritik auch für dynamische Analysen geeignet<br />
ist. Nicht die Tr<strong>an</strong>saktionskostentheorie als solche, sondern deren Anwendung erfolgt<br />
bisher überwiegend statisch.<br />
Ziel der <strong>an</strong>schließenden empirischen Untersuchung ist es, den tr<strong>an</strong>saktionskostentheoretisch<br />
fundierten Rahmen zur Steuerung und Kontrolle Internationaler Joint Venture<br />
bzw. die diesen Rahmen konstituierenden Hypothesen zu überprüfen. Nach<br />
Diskussion des methodischen Konzepts, insbesondere der Auswahl der<br />
Untersuchungseinheit (deutsch-amerik<strong>an</strong>ische JV) und der Erhebungsmethode<br />
(Befragung), wird die Durchführung der Erhebung, d.h. die Vorgehensweise bei der<br />
Durchführung der Interviews, skizziert. Statistisch-methodische Grundlagen,<br />
insbesondere die Operationalisierung der Konstrukte, die Beurteilung der Güte der<br />
Messung sowie die Darstellung der verwendeten statistischen Verfahren (insbesondere<br />
der linearen Regressions<strong>an</strong>alyse) bilden die Grundlage für die Analyse der empirischen<br />
Daten.