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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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386 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99)<br />

<br />

Die mit dieser Arbeit verfolgte Zielsetzung best<strong>an</strong>d darin, zukünftige Funktionen<br />

der betrieblichen Führungskräfte (unterste Ebene mit fachlicher und disziplinarischer<br />

Weisungsbefugnis in Industriebetrieben) herzuleiten. Die intensive Ausein<strong>an</strong>dersetzung<br />

mit dieser Themenstellung ist einerseits durch die erwarteten massiven Veränderungen<br />

der Rolle der betrieblichen Führungskräfte bedingt. Andererseits erforderten mehrdeutige<br />

empirische Ergebnisse zu diesem Forschungsgegenst<strong>an</strong>d, die keine klaren Schlüsse<br />

zuließen, eine vertiefende Analyse. Im Vordergrund der Betrachtung stehen die Arbeitsstrukturen<br />

als zentraler Einflussfaktor auf die Rolle der betrieblichen Führungskräfte.<br />

Weitere Faktoren werden vor allem bei der Betrachtung empirischer Studien berücksichtigt.<br />

Aus dem Forschungsgegenst<strong>an</strong>d leiten sich verschiedene Fragestellungen ab,<br />

die sich auf<br />

die Arbeitsstrukturen als Einflussfaktor auf betriebliche Führungskräfte,<br />

aktuelle Tendenzen in der Entwicklung der Arbeitsstrukturen und darauf aufbauend<br />

deren Konsequenzen für die betrieblichen Führungskräfte<br />

konzentrieren. Zur Be<strong>an</strong>twortung der Forschungsfragen werden im Sinne einer empiriebasierten<br />

Exploration verschiedene Analysen durchgeführt, in die neben eigenen empirischen<br />

Studien auch fremde Untersuchungen einbezogen werden. Die Analysebausteine<br />

setzen sich mit<br />

der Entwicklung der Rolle betrieblicher Führungskräfte im Rahmen tayloristischer<br />

Arbeitsstrukturen,<br />

den theoretischen Ansätzen neuer M<strong>an</strong>agementkonzepte hinsichtlich der propagierten<br />

Arbeitsstrukturen und der Rolle der betrieblichen Führungskräfte sowie<br />

aktuellen empirischen Untersuchungen zur Rolle der betrieblichen Führungskräfte<br />

im Kontext neuer M<strong>an</strong>agementkonzepte und deren Arbeitsstrukturen<br />

ausein<strong>an</strong>der. Die Ergebnisse der drei Analysen, denen ein einheitliches Kriterienraster<br />

mit 114 Items zu Grunde liegt, werden abschließend zusammengeführt, um daraus weitere<br />

Schlussfolgerungen zu ziehen.<br />

Die erste Analyse umfasst die Reflexion der Entwicklung der Rolle betrieblicher<br />

Führungskräfte im Rahmen tayloristischer Arbeitsstrukturen <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d einer Meta<strong>an</strong>alyse<br />

von 17 einschlägigen empirischen Studien unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen.<br />

Obwohl der Meister (als dominierender Typus der betrieblichen Führungskraft)<br />

im Zuge der Entwicklung tayloristischer Arbeitsstrukturen in der wissenschaftlichen<br />

Diskussion immer wieder zur Disposition st<strong>an</strong>d (‘Meisterkrise’), konnte er seine Position<br />

<strong>an</strong> der Schnittstelle zwischen M<strong>an</strong>agement und ausführender Ebene behaupten. Die<br />

betrachteten Studien und die einschlägige Literatur können hierzu keine gänzlich befriedigende<br />

Erklärung liefern. Allerdings wurden bei der Meta<strong>an</strong>alyse folgende Anhaltspunkte<br />

deutlich:<br />

<br />

<br />

Disziplinarische Führung vor Ort (durch betriebliche Führungskräfte) ist – zumindest<br />

in der direkten Produktion – offensichtlich sowohl für die Mitarbeiter als auch<br />

die Unternehmensleitung (‘Vertreter in der Werkstatt’) erforderlich. Dabei ist vor<br />

allem die Funktion des Meisters als ausgleichende Inst<strong>an</strong>z von großer Bedeutung.<br />

Mit dem Arbeitskrafttypus des Meisters ist das g<strong>an</strong>ze hierarchische System im Produktionsbereich<br />

verknüpft, d.h., mit dem Infragestellen des Meisters ständen auch

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