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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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348 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99)<br />

Aber auch und insbesondere <strong>an</strong> den Praktiker, der sich mit dem Problem personeller<br />

Überkapazitäten konfrontiert sieht, richtet sich dieses Werk. Ihm k<strong>an</strong>n nicht nur eindrucksvoll<br />

deutlich gemacht werden, wie kontraproduktiv herkömmliche Formen des<br />

Personalabbaus auf das Unternehmen und seine Überlebensfähigkeit wirken, sondern es<br />

werden ihm auch eine Fülle <strong>an</strong> H<strong>an</strong>dlungsempfehlungen und kritischen Erfolgsfaktoren<br />

für die Ausgestaltung eines Abbauprozesses mit auf den Weg gegeben.<br />

In der Arbeit finden sich insbesondere zu folgenden Aspekten umfassende Ergebnisse:<br />

Es erscheint – gerade vor dem Hintergrund sich stetig wiederholender Diskussionen<br />

zum St<strong>an</strong>dort Deutschl<strong>an</strong>d – zu einfach und <strong>an</strong> vielen Stellen geradezu ‚falsch‘,<br />

m<strong>an</strong>gelnde unternehmerische H<strong>an</strong>dlungsoptionen mit den rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

zu begründen.<br />

Neben dem volkswirtschaftlichen bzw. gesamtgesellschaftlichen Problem der Erhöhung<br />

der Arbeitslosigkeit sind Entlassungen insbesondere für das diese durchführende<br />

Unternehmen mit negativen Konsequenzen auf individueller und auf kollektiver<br />

bzw. org<strong>an</strong>isatorischer Ebene verbunden, die letztlich zu einer nachhaltigen<br />

Gefährdung der Überlebensfähigkeit des Systems führen.<br />

Hauptursachen sind dabei insbesondere<br />

- Ein Belegschaftsdilemma, resultierend aus dem subst<strong>an</strong>tiellen Verlust kritischer<br />

Hum<strong>an</strong>ressourcen als grundlegender Erfolgsfaktor einer Org<strong>an</strong>isation;<br />

- Ein Führungsdilemma, resultierend aus der nachhaltigen Störung des Vorgesetzten-Mitarbeiter-Verhältnisses<br />

sowie der gesamten Führungskultur des Unternehmens;<br />

- Ein Informationsdilemma, resultierend aus einer unzureichenden Befriedigung<br />

des erhöhten Informations- und Kommunikationsbedarfs;<br />

- Ein Strukturdilemma, resultierend aus der Vernachlässigung weicher Koordinationserfordernisse;<br />

- Ein Strategiedilemma, resultierend aus der Tatsache, dass strategische Überlegungen<br />

während der Downsizing-Phasen in den Hintergrund treten, was mit<br />

org<strong>an</strong>isatorischem ‚Rückschritt‘ verbunden ist, während kurzfristige <strong>an</strong> Kosten<br />

orientierte Zielsetzungen <strong>an</strong> Bedeutung gewinnen (Strategische Paralyse).<br />

Es bestehen durchaus unternehmerische H<strong>an</strong>dlungsspielräume, die – ceteris paribus,<br />

ohne Beeinträchtigung der ökonomischen Effizienz – die sozialen Aspekte<br />

besser berücksichtigen helfen. Das dabei entwickelte Modell eines folgenminimalen<br />

Trennungsm<strong>an</strong>agements besteht u.a. aus folgenden Komponenten:<br />

- Basis ist die Leitidee der Gerechtigkeit von Struktur und Prozess des Personalabbaus<br />

(mit den drei Best<strong>an</strong>dteilen Verteilungs-, Prozess- und Interaktionsgerechtigkeit),<br />

wobei mit dem Phänomen der Gerechtigkeit sehr geschickt umgeg<strong>an</strong>gen<br />

wird, indem Frau Seisl nicht eine Begründung über ethische Kriterien<br />

zugrunde legt, sondern auf eine Erweiterung der unternehmerischen Rationalitätsverständnisses<br />

abzielt.<br />

- In den Vordergrund wird zudem die – für die künftige wirtschaftspolitische wie<br />

auch innerbetriebliche Diskussion wichtige – Differenzierung zwischen Ar-

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