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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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<strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99) 365<br />

Führungskräfte in Anlehnung <strong>an</strong> die Typologie von Führungsstilen von T<strong>an</strong>nenbaum<br />

und Schmidt als Delegative Auswahl, Partizipative Auswahl und Konsultative Auswahl<br />

bezeichnet.<br />

Um nun den ausgewählten Typen von Auswahlprozessen nach Art und insbesondere<br />

nach Dauer konkrete Weiterbildungsver<strong>an</strong>staltungen zuordnen zu können, werden<br />

Parallelen zu der üblichen H<strong>an</strong>dhabung in der betrieblichen Aufgabenerledigung oberer<br />

Führungskräfte gezogen, die eine betriebliche Abwesenheit bedingen. Entsprechend lassen<br />

sich Weiterbildungsver<strong>an</strong>staltungen von bis zu drei Tagen Delegativer Auswahl,<br />

Ver<strong>an</strong>staltungen bis 2 Wochen Partizipativer Auswahl und längerdauernde Ver<strong>an</strong>staltungen<br />

Konsultativer Auswahl zuordnen.<br />

In jedem dieser drei Typen von Auswahlprozessen zeigen obere Führungskraft und<br />

Topm<strong>an</strong>ager bestimmte, kennzeichnende Verhaltensweisen zur Lösung bzw. H<strong>an</strong>dhabung<br />

des Auswahlproblems. Eine Rolle spielt hierfür die Zahl der in die Auswahlentscheidung<br />

involvierten Individuen, aber auch bestimmte Eigenschaften der Entscheidungspersonen,<br />

deren Präferenzen und Widerstände, die jeweils in unterschiedlichem<br />

Maße Relev<strong>an</strong>z für den Verlauf des Auswahlprozesses und seine Steuerung haben. Um<br />

das Verhalten von Topm<strong>an</strong>agern und oberen Führungskräften hinreichend zu konkretisieren,<br />

erscheint es zudem erforderlich, auf empirisch beobachtete Verlaufsmuster von<br />

Entscheidungsprozessen einzugehen. Deshalb werden H<strong>an</strong>dlungsmuster, also Regelmäßigkeiten<br />

im Entscheidungsverhalten, als ein Teil des der Untersuchung zugrundeliegenden<br />

Analyse- und Untersuchungsrasters beschrieben.<br />

Besonderes Augenmerk wird dabei auf das Ausmaß der relativen Partizipation der<br />

oberen Führungskräfte bei der Entscheidungsfindung gerichtet. Insbesondere wird die<br />

Frage be<strong>an</strong>twortet, w<strong>an</strong>n und inwieweit obere Führungskräfte bei der Informationsgewinnung<br />

hinzugezogen werden, vor der Entscheidung konsultiert werden oder die Entscheidung<br />

mit ihrem Vorgesetzten gemeinsam treffen. Deshalb wird der Analyse des<br />

Verhaltens von oberer Führungskraft und Topm<strong>an</strong>ager eine Phasenbetrachtung vor<strong>an</strong>gestellt,<br />

um mögliche Interaktionsbereiche und -inhalte sichtbar zu machen. Innerhalb dieses<br />

Rahmens wird untersucht, welche Konflikte jeweils auftreten können.<br />

Die aufgezeigten Verhaltenstendenzen bei der Auswahl von externen Weiterbildungsver<strong>an</strong>staltungen<br />

gelten nicht generell für oberste und obere Führungskräfte. Abweichungen<br />

können personen- und situationsbedingt sein. Trotz bestehender Unterschiede<br />

zeichnet sich für die betrachteten Unternehmen jedoch eine relativ hohe Übereinstimmung<br />

der Verhaltenstendenzen von Topm<strong>an</strong>agern und oberen Führungskräften<br />

ab, insbesondere in Bezug auf das Entscheidungsverhalten. Im Rahmen des Informations-<br />

und Konfliktverhaltens im Auswahlprozess weisen ähnliche Verhaltensprofile auf<br />

übereinstimmende Grundauffassungen über die relative Bedeutung der Verhaltensmerkmale<br />

hin.

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