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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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384 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99)<br />

Die Untersuchung gibt Aufschluss darüber, welche sozial-kommunikativen Qualifikationen<br />

eine Führungskraft im Vertriebs- und Kundenbetreuungsbereich besitzen<br />

muss. Die in der Literatur zu findenden Ausführungen zu der sozialen Kompetenz als<br />

recht abstraktes Konstrukt und zu sozial-kommunikativen Qualifikationen als Teilqualifikationen<br />

der sozialen Kompetenz wurden in die Arbeit aufgenommen. Für die Bedarfsermittlung<br />

sind sie stellen- und kontextspezifisch präzisiert worden. Hierzu wurde<br />

das Instrumentarium einer Kontext<strong>an</strong>alyse verwendet, um die Determin<strong>an</strong>ten der Stelle,<br />

Position und des Funktionsbereichs zu identifizieren. Über die Kontextvariablen werden<br />

verwertbare Hinweise für die Bewertung und Gewichtung sozial-kommunikativer Anforderungen<br />

gegeben.<br />

Das Bedarfsermittlungskonzept beruht auf dem Ansatz der „weak signals“ nach<br />

Ansoff. „Schwache Signale/Frühwarnsignale“ werden identifiziert und überprüft, inwieweit<br />

sie sich als Indikatoren für einen Weiterbildungsbedarf bei sozial-kommunikativen<br />

Qualifikationen der Führungskräfte eignen.<br />

Das entwickelte Grundkonzept zur Bedarfsermittlung enthält Aussagen über die<br />

Vorgehensweise der Bedarfsermittlung und über die Eignung potentiell in Frage kommender<br />

einschlägiger Methoden und Verfahren zur Erfassung des Weiterbildungsbedarfs.<br />

Die Untersuchung widmet sich ebenso der Schwierigkeiten, die bei der Messung<br />

und Operationalisierung sozialer und sozial-kommunikativer Qualifikationen zu berücksichtigen<br />

sind.<br />

In einem letzten Schwerpunkt befasst sich die Arbeit mit der Ableitung von Qualifizierungsinhalten<br />

aus dem zuvor identifizierten Weiterbildungsbedarf, um so konkrete<br />

Ansatzpunkte für das Führungskräftetraining mit sozial-kommunikativen Qualifikationen<br />

zu gewinnen.<br />

Die Untersuchung basiert im wesentlichen auf einer differenzierten Literatur<strong>an</strong>alyse<br />

sowie auf einer Reihe von Interviews und Expertengesprächen. Die Interviewpartner<br />

stammen im wesentlichen aus Dienstleistungsunternehmen oder großen Industrieunternehmen<br />

mit eigenen Dienstleistungscentern. Es h<strong>an</strong>delt sich dabei sowohl um Repräsent<strong>an</strong>ten<br />

der Zielgruppe „Führungskräfte im Vertriebs- und Kundenbetreuungsbereich“ als<br />

auch um Vertreter aus dem Qualifizierungsbereich der jeweiligen Unternehmen.<br />

Ergebnisse der Untersuchung<br />

Die Identifizierung „schwacher Signale“ als Indikatoren für m<strong>an</strong>gelnde sozialkommunikative<br />

Qualifikationen ist für die Früherkennung von Qualifikationsdefiziten<br />

von großer Bedeutung. Allerdings ist es dabei für die Praxis erforderlich, dem Problem<br />

der Ursachenzurechnung und Multikausalität ausreichend Rechnung zu tragen.<br />

Die Auswahl, Festlegung und Operationalisierung sozial-kommunikativer Merkmale,<br />

die für den Vertriebs- und Kundenbetreuungsbereich bedeutend sind, stellen zunächst<br />

die größte Herausforderung der Weiterbildungsbedarfs<strong>an</strong>alyse dar. Obwohl Verhaltensmerkmale<br />

für eine Operationalisierung dominieren (sozial-kommunikative Qualifikationen<br />

treten als Verhaltensweisen in Erscheinung), ist darauf zu verweisen, dass<br />

auch <strong>an</strong>dere Operationalisierungsmöglichkeiten relev<strong>an</strong>t sein können, die nicht als Beurteilungsmerkmale<br />

für die Ermittlung des Weiterbildungsbedarfs außer Acht zu lassen

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